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Formaldehyd und bestimmte andere Aldehyde und Ketone (Carbonylverbindungen) haben ein hohes toxisches Potential. Dieser Teil der DIN ISO 16000 ist eine Prüfnorm für den Umweltschutzbereich und dazu gedacht, die Innenraumluft im Hinblick auf Formaldehyd und weitere höhere Aldehyde und Ketone zu charakterisieren. Das standardisierte Messverfahren ist wichtig, um die gesundheitliche Schadstoffbelastung im Innenraum zu erkennen und kann von besonderer Tragweite sein, da das Untersuchungsergebnis erhebliche Konsequenzen haben kann, so zum Beispiel hinsichtlich eines Sanierungsbedarfs oder des Erfolges einer Sanierung. Als Innenraum im Sinne dieser Norm werden neben dem privat-häuslichen Bereich unter anderem auch Büros, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Veranstaltungsräume (wie Theater, Kinos) sowie die Fahrgastzellen von Kraftfahrzeugen verstanden. Das Dokument richtet sich an Vertreter der Aufsichtsbehörden, der Prüfstellen, der Berufsgenossenschaften, der Planungsbüros, der Möbelindustrie, Farbindustrie, Klebstoffindustrie, der Innenraumausstatter und der Automobilindustrie. Formaldehyd ist die einfachste Carbonylverbindung mit einem Kohlenstoff-, einem Sauerstoff- und zwei Wasserstoffatomen. In der monomolekularen Form ist er ein farbloses, stechend riechendes, reaktives Gas. Er wird in der Produktion von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen, Klebern und Isolierschäumen eingesetzt. Emissionen aus Spanplatten und Wandisolierungen sind die Hauptquellen für Formaldehyd in der Innenraumluft. Dieser Teil der ISO 16000 legt ein Verfahren zur Bestimmung von Formaldehyd (HCHO) und anderen Carbonylverbindungen in der Luft fest. Das Verfahren ist für Formaldehyd spezifisch, aber mit Modifikationen können andere Carbonylverbindungen analysiert werden. Formaldehyd beziehungsweise die Carbonylverbindungen werden gesammelt, indem Probenluft durch Kartuschen gesaugt wird, die mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin (DNPH) als Reagenz - das auf einem Trägermaterial (Kieselgel) aufgetragen ist - gefüllt sind. Das Prinzip des Verfahrens basiert auf der spezifischen Reaktion von Carbonylverbindungen mit DNPH im sauren Medium. Dabei bilden sich entsprechend der Reaktionsgleichung stabile Derivate (Hydrazone) mit geringerem Dampfdruck, die besser zurückgehalten werden können und einfach zu analysieren sind. Die Hydrazone können mit hoher Empfindlichkeit nach der Extraktion bei der nachfolgenden Analyse mit Hilfe der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) und des UV-Absorptionsdetektors oder des Diodenarraydetektors getrennt, identifiziert und quantifiziert werden. Das Verfahren wurde exemplarisch für folgende 13 Aldehyde und Ketone getestet: Formaldehyd, Acetaldehyd, Aceton, Benzaldehyd, Butyraldehyd, Capronaldehyd, 2,5-Dimethylaldehyd, Isovaleraldehyd, Propionaldehyd, m-Tolualdehyd, o-Tolualdehyd, p-Tolualdehyd und Valeraldehyd. Andere Carbonylverbindungen, die aus Lösungsmitteln, Klebstoffen, Kosmetika und anderen Quellen in die Luft emittiert werden können, sind ebenfalls mit diesem Teil der DIN ISO 16000 bestimmbar. Das Verfahren ist geeignet zur Bestimmung von Formaldehyd und anderen Carbonylverbindungen im Konzentrationsbereich von ungefähr 1 µg/m3 bis 1 mg/m3. Mit dem Probenahmeverfahren wird ein zeitlich gemittelter Messwert bestimmt. Es kann für die Langzeit- (1 h bis 24 h) oder die Kurzzeitprobenahme (5 min bis 60 min) von Luft für die Formaldehydbestimmung eingesetzt werden. Bei der Neuausgabe wurden gegenüber der DIN ISO 16000-3:2002-08 folgende Änderungen vorgenommen: Aufnahme der Abschnitte 11.5 "Messplanung" und 13 "Prüfbericht"; Spezifizierung der Bestimmung von Butyraldehyd in Bild 7; Entfall der Bestimmung von Crotonaldehyd. Die Internationale Norm wurde von ISO/TC 146/SC 6 "Indoor air" in der Arbeitsgruppe 2 "Determination of formaldehyde in indoor air" erarbeitet. Das Sekretariat des SC 6 wird vom DIN gehalten; die Obmannschaft liegt ebenfalls bei Deutschland. Das zuständige deutsche Gremium ist der NA 134-04-04-01-01 AK "Planung von Innenraumluftmessungen".
Dieses Dokument ersetzt DIN ISO 16000-3:2002-08 .
Dokument wurde ersetzt durch DIN ISO 16000-3:2023-12 .
Gegenüber DIN ISO 16000-3:2002-08 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Aufnahme der Abschnitte 11.5 "Messplanung" und 13 "Prüfbericht"; b) Spezifizierung der Bestimmung von Butyraldehyd in Bild 7; c) Entfall der Bestimmung von Crotonaldehyd.