DIN ISO 16000-29:2015-02

Bei dem Sick-Building-Syndrome (SBS) handelt es sich um ein komplexes Phänomen, das auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden kann. Es wird davon ausgegangen, dass flüchtige organische Verbindungen (VOC) einen der Gründe für SBS darstellen, selbst wenn die VOC-Konzentration gering ist. VOC diffundieren aus Baumaterialien, Bindemitteln, Möbeln, Pestiziden und können auch aus biologischen Quellen stammen. Einige VOC sind für Menschen gesundheitsgefährdend und stellen einen wichtigen Grund für SBS dar, weil sie weitgehend bei der Herstellung von verschiedenen Stoffen, die in Gebäuden verwendet werden, zum Einsatz kommen. Die Weltgesundheitsorganisation identifiziert spezifische VOC, auch bei geringen Luftkonzentrationen, als toxisch oder allergen. Obwohl der Einsatz von gesundheitsgefährdenden Chemikalien jetzt eingeschränkt ist, werden alternative Chemikalien verwendet, deren Gesundheitsrisiko für den Menschen nur bedingt bekannt ist. Vor diesem Hintergrund werden VOC-Detektoren erwartungsgemäß weitgehend für die Übersichtsanalyse und die Überwachung von VOC-Konzentrationen im Innenraum zur Erkennung von Quellen verwendet. Daher ist der Einsatz von sehr empfindlichen VOC-Detektoren wünschenswert, mit denen eine Reihe an VOC in Gebäuden detektiert werden können. Ausgehend von dieser Situation stehen viele Arten von VOC-Detektoren kommerziell zur Verfügung. In diesem Teil der ISO 16000 werden wichtige quantitative und technische Spezifikationen für VOC-Prüfverfahren beschrieben, die dazu dienen sollen, die Verlässlichkeit der VOC-Detektion zu verbessern, und um eine weitergehende Verbreitung von VOC-Detektoren zu erreichen. In diesem Teil der ISO 16000 werden Anforderungen an Prüfverfahren für die Leistungsfähigkeit von VOC-Detektoren festgelegt, Die VOC-Detektoren sind darauf ausgelegt, die VOC-Konzentrationen im Innenraumluftbereich zu messen sowie die Innenraumluftqualität mithilfe von tragbaren, transportablen und Fernmesssystemen zu kontrollieren. Die Vorgaben in diesem Teil der ISO 16000 gelten für Mehrkomponenten-VOC-Detektoren sowie für Detektoren zur Messung einzelner VOC. Beim spezifischen VOC-Detektor erfolgt die Prüfung mit einem Standardprüfgas, in dem die zu untersuchende VOC als alleinige Komponente enthalten ist. Im anderen Fall werden VOV-Gasmischungen aufgegeben. In diesem Teil der ISO 16000 werden nur die für ein Prüfverfahren anzuwendenden Anforderungen für VOC-Detektoren dargelegt, wie Einstellzeit, Stabilität und Messbereich, sowie Empfehlungen für Prüfgasmischungen gegeben. Das Dokument richtet sich an Vertreter von Prüfstellen, Aufsichtsbehörden, Berufsgenossenschaften und Planungs-/Architektenbüros sowie Vertreter der Innenraumausstatter, der Möbelindustrie, der Farbindustrie, der Klebstoffindustrie, der Automobilindustrie oder anderer Sparten, die Gegenstände für den Innenraum produzieren. Die Internationale Norm wurde vom ISO/TC 146/SC 6 "Innenraumluft" in der Arbeitsgruppe 16 "Prüfverfahren für VOC-Detektoren" erarbeitet. Die Sekretariate und die Obmannschaften des TC und des SC 6 liegen bei Deutschland. Das zuständige deutsche Gremium für diese Norm ist der NA 134-04-02-01-02 AK "Prüfverfahren für VOC-Detektoren".