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Norm [AKTUELL]
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Verschiedene flüchtige organische Verbindungen (VOCs) werden von Baumaterialien und synthetischen Produkten freigesetzt. Die gesundheitlichen Auswirkungen von VOCs in der Atemluft stehen im Fokus aktueller Forschungsarbeiten. In den letzten Jahren gewinnt nicht nur die Außenluftqualität und die Luftqualität am Arbeitsplatz, sondern auch die Qualität der Luft in nicht beruflich genutzten Räumen zunehmend an Aufmerksamkeit. Dies ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass der Mensch bis zu 90 % seiner Zeit in Innenräumen verbringt. In der Rangfolge nach Wohnung und Arbeitsplatz steht hier der Fahrzeuginnenraum an dritter Stelle. Daher ist es wichtig, die Materialemissionen aus den Innenraumausstattungen von Fahrzeugen zu bestimmen und gegebenenfalls auf ein akzeptables Maß zu reduzieren. Umfassende und belastbare Informationen über die Arten der VOCs in der Fahrzeuginnenraumluft und deren Konzentrationen sind erforderlich. In diesem Teil der ISO 12219 werden Handlungsanweisungen zu einem qualitativen und quantitativen Verfahren für die Messung von in der Dampfphase befindlichen flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) gegeben, die aus Fahrzeuginnenraumausstattungsteilen unter simulierten realen Gebrauchsbedingungen in einer kleinen Emissionsprüfkammer (Kleinprüfkammer) entweichen. Die Kleinprüfkammer erlaubt die Messung und Aufzeichnung qualitativer und quantitativer VOC-Emissionsdaten. Die so erhaltenen Emissionsdaten können dazu verwendet werden, eine Korrelation zwischen Konzentrationsniveaus im Material und im Fahrzeuginnenraum aufzustellen. Dieses Verfahren dient der Bewertung von neuen Fahrzeuginnenraumausstattungsteilen, kann aber prinzipiell auch für Prüfstücke aus gebrauchten Fahrzeugen verwendet werden. Die zu untersuchenden Verbindungen umfassen die VOC (im Flüchtigkeitsbereich von n-Hexan bis n-Hexadecan) und flüchtige Carbonyle, wie Formaldehyd. Einige Verbindungen, die flüchtiger sind, können ebenfalls analysiert werden. Dieser Teil der ISO 12219 bietet Dritten - Prüflaboratorien und Herstellern - eine kostengünstige Vorgehensweise für: - die Identifizierung der Effekte von realen Handhabungsbedingungen auf spezifische VOC-Emissionsdaten, - den Vergleich der Emissionen von verschiedenen Materialzusammenstellungen im Hinblick auf spezifische VOC-Emissionen, - Bewertung und Sortierung spezifischer Materialzusammenstellungen im Hinblick auf spezifische VOC-Emissionsdaten, - die Beschaffung von spezifischen VOC-Emissionsdaten zur Aufstellung und Verifizierung einer Korrelation zwischen Verfahren zur Messung der Konzentrationen im Material und im Fahrzeug, - Prototypbewertungen von gering-emittierenden Materialien/Produkten während der Entwicklung. Ein Innenraumausstattungsbauteil wird in eine annähernd ideal durchmischte Kleinprüfkammer (0,5 m3 bis 4,0 m3) eingebracht und dort bei vorgegebener Temperatur, Feuchte und Luftwechsel gelagert. Organische Verbindungen, die aus dem Prüfstück entweichen, reichern sich in der Kleinprüfkammer an und werden über einen Luftstrom ausgetragen. Zu ausgewählten Zeiten werden Luftproben entnommen, aus denen mit chemischen Analyseverfahren die Konzentrationen gasförmiger Luftinhaltstoffe in der Prüfkammer qualitativ und quantitativ bestimmt werden können. Das spezifizierte analytische Verfahren ist für die Bestimmung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) im Konzentrationsbereich von sub-µg/m3 bis zu mehreren mg/m3 validiert. Das Verfahren ist für die Messung von nicht-polaren bis leicht-polaren VOC - im Bereich einer Flüchtigkeit von n-C6 bis n-C16 - anwendbar.