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Norm [AKTUELL]
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Diese Europäische Norm wurde vom CEN/TC 230 "Wasseranalytik" erstellt. Die vorbereitenden Arbeiten zu dieser Norm wurden vom Arbeitskreis "Biotests" des Arbeitsausschusses NA 119-01-03 AA "Wasseruntersuchung" durchgeführt und aus Mitteln des Länderfinanzierungsprogramms "Wasser, Boden und Abfall" gefördert.
Die Nitrifikation ist ein wichtiger Schritt in der Abwasserbehandlung, weil sie den umweltschädlichen Einfluss von Ammonium, das bei der Einleitung von behandeltem Abwasser in Vorfluter eingebracht wird, mindert. Darüber hinaus ist es notwendig, Ammonium in Nitrat zu überführen, um den anschließenden Denitrifikationsschritt (Produktion von Stickstoff-Gas) in der anoxischen Stufe des Belebtschlammprozesses zu ermöglichen. Auf diese Weise wird die Eutrophierung im Vorfluter entscheidend gemindert. Generell wird die Nitrifikation von zwei Gruppen autotropher Bakterien geleistet.
Die Norm enthält ein Verfahren zur Bestimmung der Hemmung eines nitrifizierenden Belebtschlamms entweder über die Bildung von oxidierten Stickstoffverbindungen (Nitrit und Nitrat) oder die Abnahme von Ammonium.
Des Weiteren ist in der Norm ein Verfahren zur Abschätzung der kurzzeitigen Hemmwirkung eines Testguts auf nitrifizierende Bakterien in Belebtschlamm beschrieben. Die Hemmwirkung wird über eine Testdauer von 4 h oder bei schwach nitrifizierendem Belebtschlamm über bis zu 24 h bestimmt. Das Verfahren ist auf nitrifizierenden Belebtschlamm aus kommunalen Kläranlagen und auf synthetisches Abwasser sowie auf Schlämme aus industriellen und aus gemischten Abwässern kommunaler und industrieller Herkunft anwendbar. Zunächst wird die Nitrifikationsaktivität des nitrifizierenden Belebtschlamms durch Zugabe eines speziellen Inhibitors (z. B. Allylthioharnstoff) geprüft. Wenn die Nitrifikationsrate in einem für die Untersuchung geeigneten Bereich liegt (z. B. 2 mg bis 6,5 mg Stickstoff je Gramm suspendiertem Stoff und Stunde [mg N je (g · h)]), wird der Schlamm direkt eingesetzt; andernfalls wird modifiziert vorgegangen. Das Verfahren ist auf wasserlösliche, nicht flüchtige chemische Stoffe sowie auf Abwasser anwendbar. Schlämme verschiedener Herkunft reagieren bei vorgegebener Konzentration unterschiedlich auf einen Inhibitor, das kann zum Teil auf Reaktionen zwischen dem Inhibitor und den Bestandteilen des Belebtschlamms zurückgeführt werden, die zu einer Minderung der Hemmung führen. Da die Untersuchung nur wenige Stunden dauert, kann es sein, dass die Hemmwirkung über einen längeren Zeitabschnitt, z. B. in einer kontinuierlich betriebenen Abwasserreinigungsanlage mit Belebtschlamm, ab- oder zunehmen kann (siehe DIN EN ISO 5667-16).
Dieses Dokument ersetzt DIN EN ISO 9509:1995-04 .
Gegenüber DIN EN ISO 9509:1995-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Änderung des Titels; b) Änderungen hinsichtlich Durchführung (Resuspension von Schlamm in Trinkwasser und nicht im Nährmedium, wie in der ersten Ausgabe dieser Internationalen Norm (ISO 9509:1989) beschrieben); c) Aufnahme der Definition "toxischer Bereich"; d) Aufnahme der Medien für Abwasserproben; e) Aufnahme der EC50-Werte aus dem internationalen Ringversuch; f) Aufnahme des Anhang C: Gerät zur Kultivierung nitrifizierenden Belebtschlamms; g) die Norm wurde redaktionell überarbeitet.