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Vorkommen und Ausmaß fäkaler Verunreinigungen sind wichtige Faktoren bei der Einschätzung der Wasserqualität und des Gesundheitsrisikos für den Menschen bedingt durch eine Infektion. Eine Untersuchung von Wasserproben auf Escherichia coli (E. coli), die üblicherweise im Darm von Menschen und anderen Warmblütern vorkommen, gibt einen Hinweis auf solch eine Verschmutzung. Eine Untersuchung auf coliforme Bakterien kann schwieriger zu interpretieren sein, da einige coliforme Bakterien im Boden und im Oberflächensüßwasser leben und nicht ausschließlich im Darm. Daher kann das Vorkommen von coliformen Bakterien, auch wenn es kein Beweis einer fäkalen Verunreinigung ist, ein Hinweis auf Fehler in der Wasseraufbereitung oder auf das Eindringen von Wasser in das Verteilungssystem sein.
In der Reihe ISO 9308 existieren folgende Teile, unter dem Haupttitel "Water quality - Enumeration of Escherichia coli and coliform bacteria": - Part 1: Membrane filtration method for waters with low bacterial background flora - Part 2: Most probable number method - Part 3: Miniaturized method (Most Probable Number) for the detection and enumeration of E. coli in surface and waste water.
Dieser Teil von ISO 9308 legt ein Verfahren für die Zählung von E. coli und coliformen Bakterien in Wasser fest. Das Verfahren beruht auf der Vermehrung von Zielorganismen in einem flüssigen Medium und der Berechnung der "wahrscheinlichsten Keimzahl" (en: Most Probable Number, MPN) von Organismen unter Bezugnahme auf MPN-Tabellen. Dieses Verfahren kann auf alle Arten von Wasser angewendet werden, einschließlich derer, die eine beträchtliche Menge an Schwebstoffen und eine hohe Keimzahl heterotropher Begleitbakterien enthalten. Es darf jedoch nicht zur Zählung coliformer Bakterien in Meerwasser angewendet werden. Wird das Verfahren zur Zählung von E. coli in Meerwasser eingesetzt, ist üblicherweise eine Verdünnung in sterilem Wasser von 1:10 erforderlich, obgleich das Verfahren nachweislich mit einigen Meerwässern gut funktioniert, die eine niedrigere als die übliche Salzkonzentration aufweisen. Wenn keine Daten zur Unterstützung der Anwendung des Verfahrens ohne Verdünnung vorliegen, wird eine 1:10 Verdünnung verwendet.
Dieses Verfahren stützt sich auf den Nachweis von E. coli auf der Grundlage der Expression des Enzyms Beta-D-Glucuronidase und folglich werden viele der enterohämorrhagischen Stämme von E. coli nicht nachgewiesen, die dieses Enzym üblicherweise nicht exprimieren. Außerdem gib es eine geringe Anzahl anderer E. coli Stämme, die Beta-D-Glucuronidase nicht exprimieren.
Die Auswahl der zum Nachweis und zur Bestätigung der coliformen Gruppe von Bakterien, einschließlich E. coli, angewendeten Untersuchungen kann als Teil einer kontinuierlichen Abfolge angesehen werden. Der Umfang der Bestätigung hängt bei einer bestimmten Probe teils von der Beschaffenheit des Wassers und teils von den Gründen für die Untersuchung ab. Die in diesem Teil von ISO 9308 beschriebene Untersuchung liefert ein bestätigtes Ergebnis ohne dass eine weitere Bestätigung positiver Vertiefungen erforderlich ist.
Der Text von ISO 9308-2:2012 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 147 "Water quality" der Internationalen Organisation für Normung (ISO) erarbeitet und als EN ISO 9308-2:2014 durch das Technische Komitee CEN/TC 230 "Wasseranalytik" übernommen, dessen Sekretariat vom DIN (Deutschland) gehalten wird.
Das zuständige deutsche Gremium ist der Unterausschuss NA 119-01-03-03 UA "Mikrobiologie" des Arbeitsausschusses NA 119-01-03 AA "Wasseruntersuchung" im Normenausschuss Wasserwesen (NAW) im DIN.
Dieses Dokument ersetzt teilweise DIN 38411-6:1991-06 .
Gegenüber DIN 38411-6:1991-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) das Verfahren DIN 38411 - K 6 - 1 zum Nachweis von E.coli und coliformen Keimen durch Flüssigkeitsanreicherung wird durch das validierte Verfahren, welches auf der Vermehrung von Zielorganismen in einem flüssigen Medium und der Berechnung der "wahrscheinlichsten Keimzahl" (en: Most Probable Number, MPN) von Organismen unter Bezugnahme auf MPN Tabellen ersetzt.