DIN EN ISO 4349:2024-10

Dieses Dokument (EN ISO 4349:2024) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 300 „Solid recovered materials, including solid recovered fuels“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 343 „Feste Sekundärmaterialien, einschließlich fester Sekundärbrennstoffe“ erarbeitet, dessen Sekretariat von SFS (Finnland) gehalten wird. Dieses Dokument legt die Bestimmung des Anteils der stofflichen Verwertung im Falle der energetischen Verwertung (das heißt Co-Processing) (englisch: co-processing) von festen Sekundärbrennstoffen (SRF, englisch: solid recovered fuels) zum Beispiel in einem Zementofen fest. Dieser Anteil, der so genannte Recyclingindex (R-Index), wird auf der Grundlage des Aschegehaltes und der Aschezusammensetzung berechnet. Wenn SRFs vor allem in der Zementindustrie gemeinsam eingesetzt werden, finden gleichzeitig eine energetische Verwertung (Energierückgewinnung) und ein Recycling der mineralischen Bestandteile von Abfallstoffen statt, da die Asche direkt in den Klinker eingearbeitet wird. Die Mitverwertung von SRF ermöglicht daher den Ersatz sowohl von mineralischen Ressourcen als auch von fossilen Brennstoffen. SRF-Aschen enthalten verschiedene chemische Bestandteile, die wichtige Rohmaterialien für Zementhersteller sind, spezifische Aufgaben bei der Herstellung von Zementklinkern erfüllen oder Klinkerphasen darstellen, die dem Klinker seine spezifischen Eigenschaften verleihen. Zum Beispiel besteht ein Großteil der SRF-Aschen aus gemischten Siedlungs- und Gewerbeabfällen aus den vier chemischen Hauptbestandteilen, die für die Zementklinkerherstellung benötigt werden: Al₂O₃, CaO, Fe₂O₃ und SiO2 (siehe Anhang A). Zu den Nebenbestandteilen der Asche gehören außerdem MgO und TiO₂, die beide in oder als Klinkerphasen vorhanden sind. K₂O und Na₂O sind typische Bestandteile von Feldspaten, die in dem als Rohmaterial für den Prozess verwendeten Ton enthalten sind. SO₃, das auch in der SRF-Asche enthalten ist, oder ein anderer Sulfatträger wird benötigt, um diese Alkali(metall)oxide in Alkali(metall)sulfate umzuwandeln, eine Klinkerphase, die die chemische Reaktivität des Klinkers mit Wasser verändert. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 062-05-83 AA „Sekundärbrennstoffe“ im DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP).