DIN EN ISO 307:2013-08

Diese Internationale Norm legt ein Verfahren zur Bestimmung der Viskositätszahl von verdünnten Polyamidlösungen in bestimmten, festgelegten Lösemitteln fest. Die Polyamidproben müssen in den aufgeführten Lösemitteln vollständig löslich sein. Zusatzstoffe, wie zum Beispiel Flammschutzmittel und Modifikatoren, wirken sich oft störend auf die Viskositätsmessung aus, wobei sie in Ameisensäure zu einem größeren und in Schwefelsäure zu einem kleineren Wert der Viskositätszahl führen. Der Grad der Auswirkung hängt bei Polyamid-Compounds von dem Zusatzstoff, der Menge an Zusatzstoff, dem Vorliegen weiterer Zusatzstoffe und den Compoundierbedingungen (Aufbereitungsbedingungen) ab. Bei reinen Polyamiden oder von Polyamiden mit Zusatzstoffen, die die Vikositätsmessung nicht stören, ergibt die Bestimmung der Viskositätszahl eines Polyamids ein Maß für die Molekülmasse des Polymers. Die Viskositätszahl von reinen Polyamiden oder von Polyamiden mit Zusatzstoffen, die die Vikositätsmessung nicht stören, kann von einem Lösemittel auf ein anderes umgewandelt werden. Die Viskositätszahl von Polyamiden mit Zusatzstoffen, die sich störend auf die Viskositätsmessung auswirken, ist spezifisch für das verwendete Lösemittel und die Werkstoffzusammensetzung. In diesem Fall kann die gemessene Viskositätszahl nicht von einem Lösemittel auf ein anderes umgewandelt werden. Das Verfahren ist auf Polyamide mit den Bezeichnungen PA 46, PA 6, PA 66, PA 69, PA 610, PA 612, PA 11, PA 12, PA 6T/66, PA 6I/6T, PA 6T/6I/66, PA 6T/6I, PA 6I/6T/66 und PA MXD6, wie in ISO 1847-1 definiert, und Copolyamide, Polyamid-Compounds und sonstige Polyamide anwendbar, die unter den festgelegten Bedingungen in einem der festgelegten Lösemittel löslich sind. Das Verfahren ist nicht auf Polyamide anwendbar, die durch anionische Polymerisation von Laktamen oder mit Vernetzungsmitteln hergestellt wurden; derartige Polyamide sind normalerweise in den vorgeschriebenen Lösemitteln unlöslich. Die Viskositätszahl wird nach dem in ISO 1628-1 festgelegten allgemeinen Verfahren unter Beachtung der in dieser Internationalen Norm festgelegten besonderen Bedingungen bestimmt. Dieses Dokument enthält die Änderung 1, die vom CEN am 2. April 2013 angenommen wurde. Gegenüber DIN EN ISO 307:2007-08 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) in Abschnitt 2 "Normative Verweisungen" Verweisung auf JIS K 6920-2:2000 gestrichen und in Literaturhinweise aufgenommen; b) in 5.1.7 Dichte der Orthophosphorsäure auf g/ml geändert; c) in 10.2.2, 10.2.3 und 10.2.4 "Eine Analysenmenge von (mc ± 5) mg ist auf 0,2 mg einzuwägen" durch "Eine Analysenmenge mit einer Masse von mt mg ist auf 0,2 mg einzuwägen, wobei mt im Bereich von (mc ± 5) mg liegt," ersetzt; d) in Abschnitt 11 "Auswertung" in Gleichung 6 mc durch mt ersetzt und in der Legende zu den Gleichungen "mc" durch "mt die Masse der Messprobe erhalten in 10.2.2, 10.2.3 oder 10.2.4, in Milligramm" ersetzt; e) in Bildtitel B.1 "Durchlaufzeit/Viskosität" durch "Durchlaufzeit/Konzentration" ersetzt; f) in Tabelle D.1, erste Zeile die Einheit der Dichte "kg/m³" durch "kg/dm³" ersetzt; g) im gesamten Dokument "JIS K 6920-2:2000, Anhang B" durch "JIS K 6920-2:2009, Anhang JA" ersetzt; h) im nationalen Anhang NA (informativ) Literaturhinweise aktualisiert. Diese Internationale Norm ISO 307:2007 wurde im ISO/TC 61/SC 9 "Thermoplastic materials" (Sekretariat: KATS, Korea) erstellt. Für die Europäische Norm ist das CEN/TC 249 "Kunststoffe", dessen Sekretariat vom NBN gehalten wird, zuständig. Auf nationaler Ebene ist für diese Norm das Gremium NA 054-02-10 AA "Thermoplast-Formmassen" im DIN zuständig.