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Norm [ZURÜCKGEZOGEN]
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Diese Internationale Norm legt ein Prüfverfahren zur Bestimmung des Grades und der Geschwindigkeit des aeroben Bioabbaus von Kunststoffmaterialien fest, welche sich auf dem marinen sandigen Sediment an der Grenzfläche zwischen Meereswasser und dem Meeresboden abgesetzt haben. Bei diesem Prüfverfahren wird das freigesetzte Kohlenstoffdioxid gemessen.
Dieses Prüfverfahren ist eine Simulation des Lebensraums unter Laborbedingungen, der in unterschiedlichen Meereswasser /Sedimentbereichen im Meer anzutreffen ist, so zum Beispiel das Benthal, in dem Sonnenlicht noch bis zum Meeresgrund vordringt (euphotische Zone), die in der Meereswissenschaft als Sublitoral bezeichnet wird.
Die Bestimmung des Bioabbaus von Kunststoffmaterialien, die von Meeressediment begraben sind, fällt nicht in den Anwendungsbereich dieser Internationale Norm. Wie in der ISO 18830 erläutert, ist die Messung des aeroben Bioabbaus auch durch Überwachung des Sauerstoffverbrauchs möglich.
Die in dieser Internationalen Norm beschriebenen Bedingungen entsprechen möglicherweise nicht immer denen, unter denen der höchste Grad an biologischem Abbau möglich ist.
Produkte aus biologisch abbaubarem Kunststoff sind so konzipiert, dass sie mittels organischen Recyclings in Kompostierungsanlagen oder Faulbehältern stofflich verwertet werden können. Die unkontrollierte Verbreitung von biologisch abbaubarem Kunststoff in der Natur ist nicht wünschenswert. Die Bioabbaubarkeit von Produkten kann keine Rechtfertigung für die Verbreitung von Abfallstoffen sein, die stofflich wiederverwertet und recycelt werden sollten. Jedoch besteht ein Interesse an Prüfverfahren, in denen die Geschwindigkeit und der Grad des Bioabbaus in natürlichen Umgebungen (wie im Boden oder im Meer) festgestellt wird, damit eine bessere Charakterisierung des Verhaltens von Kunststoff in diesen speziellen Umgebungen möglich ist. Einige Kunststoffe sind sogar Bestandteil von Produkten, die im Meer verwendet werden (zum Beispiel Fischereiausrüstung). Diese gehen manchmal verloren oder werden auch beabsichtigt in der Meeresumwelt belassen. Die Charakterisierung von biologisch abbaubaren Kunststoffmaterialien lässt sich durch die Anwendung spezifischer Prüfverfahren erweitern, die eine quantitative Beurteilung des Bioabbaus von Kunststoffen erlaubt, die den Einwirkungen von Meeressediment und Meerwasser ausgesetzt sind. Kunststoffprodukte werden direkt im Pelagial (dem uferfernen Freiwasserbereich) als Abfall entsorgt oder gelangen mit Süßwasser dorthin. Von dort und je nach Dichte, Gezeiten, Strömungen und marinem Bewuchs können Kunststoffe dann gegebenenfalls in die sublitorale Zone absinken und den Meeresboden erreichen. Viele biologisch abbaubare Kunststoffe haben eine Dichte von mehr als 1 und neigen somit zum Absinken. Das Sediment weist im Verlauf von der Oberfläche (der Grenzfläche zum Meereswasser) bis in tiefere Schichten zunächst aerobe, dann anoxische und schließlich anaerobe Bedingungen auf, was durch einen sehr steilen Sauerstoff-Konzentrationsverlauf gekennzeichnet ist.
Der Text von ISO 19679:2017 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 61 "Plastics" der Internationalen Organisation für Normung (ISO) erarbeitet und als EN ISO 19679:2017 durch das Technische Komitee CEN/TC 249 "Kunststoffe" übernommen, dessen Sekretariat von NBN (Belgien) gehalten wird. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 054-01-07 AA "Bioabbaubare Kunststoffe" im DIN-Normenausschuss Kunststoffe (FNK).
Dokument wurde ersetzt durch DIN EN ISO 19679:2020-11 .