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Norm [AKTUELL]
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Die Norm DIN EN ISO 19132 schafft einen Rahmen für die Entwicklung von ortsbezogenen Diensten (en: Location Based Services (LBS)). Ortsbezogene Dienste sind Softwaredienste, deren Anfrage- und Antwortverhalten von der aktuellen Position und einer Reihe von anderen Dingen abhängen, egal ob auf konzeptioneller oder realer Ebene. Beispielsweise sind sowohl die Zielverfolgung (Tracking) als auch die Navigation, wie sie in DIN EN ISO 19133 festgelegt ist, ortsbezogen. In einer Reihe von Anwendungen spielen solche ortsbezogenen Dienste eine wichtige Rolle (zum Beispiel Notfallmanagement, Umweltüberwachung oder auch Kaufkraftanalysen für Marketingzwecke).
Diese Norm spezifiziert ein Referenzmodell und ein konzeptuelles Modell für ortsbezogene Dienste. Sie beschreibt darüber hinaus die wesentlichen Grundsätze, die für eine Interoperabilität von ortsbezogenen Diensten erforderlich sind. Dieses Rahmenwerk referenziert oder enthält die Ontologie, Taxonomie, ein Erstellungsmuster und eine grundlegende, abstrakte Spezifikation für ortsbezogenen Dienste, beschrieben in UML. Zusätzlich legt diese Norm die Referenzen zu anderen Rahmenstandards, Anwendungen und Geodiensten sowie zu Implementierungen beim Nutzer fest.
Die Norm verwendet für ein System von ortsbezogenen Diensten die ersten drei grundlegenden Sichten aus dem Reference Model for Open Distributed Processing (RM-ODP, siehe ISO/IEC 10746-1). Diese Sichten sind:
Für die vierte und fünfte Sicht werden nur die Anforderungen formuliert oder entsprechende Beispiele gebracht. Diese Sichten sind:
Referenzmodelle und Rahmenstandards können auf verschiedenen Ebenen beschrieben werden, angefangen beim konzeptuellen Modell bis hin zur Spezifikation der Software.
Die vorliegende Norm
Die Norm gilt nicht für
Die Anhänge A bis F dieser Norm stellen die Harmonisierungsbemühungen im Bereich der ortsbezogenen Dienste in den Vordergrund. Organisationen, die im Bereich der ortsbezogenen Dienste Standards entwickeln, sollten auch viele andere Aktivitäten beachten. Anhang D enthält daher eine Liste mit wichtigen Standardisierungsgremien im Bereich der ortsbezogenen Dienste. Anhang E spannt einen Bogen zwischen der allgemeinen Terminologie für Geoinformation und dem Bereich der Telematik. Derartige übergreifende Betrachtungen sind entscheidend für eine semantische Interoperabilität.
Die Norm DIN EN ISO 19134 spezifiziert ein konzeptuelles Schema zur Beschreibung von Daten und Services für die Unterstützung von mobilen Anwendungen für Routenplanung und Navigation, die ein Ziel mit zwei oder mehr Transportmöglichkeiten (multimodal) erreichen wollen. Dieses konzeptuelle Schema ist ein standardisiertes Schema, wie zum Beispiel auch das Raumbezugsschema (siehe DIN EN ISO 19107) oder das zeitliche Schema (siehe DIN EN ISO 19108).
Die Norm beinhaltet auch eine Beschreibung von Services für Routenplanung und Navigation, die entweder für feste Routen oder feste Zeitpläne implementiert werden können. Zudem bietet sie eine Beschreibung von Datentypen für den Datenaustausch und eine Beschreibung von Datentypen für Zeitpläne und Routeninformationen für Transportmittel mit festen Routen und/oder Zeitplänen an.
Die Internationalen Normen wurden vom ISO/TC 211 "Geoinformation/Geomatik" erstellt. Auf europäischer Ebene ist das CEN/TC 287 "Geoinformation" verantwortlich. Für die Deutsche Norm ist der Arbeitsausschuss NA 005-03-03 AA "Kartographie und Geoinformation" des NABau zuständig.