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Norm [AKTUELL]
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Diese Norm legt ein Referenzverfahren zur Bestimmung der Reinheit des Milchfetts durch gaschromatographische Triglyceridanalyse fest. Es können sowohl pflanzliche als auch tierische Fette wie Rindertalg und Schweinefett nachgewiesen werden. Unter Verwendung festgelegter Triglyceridgleichungen wird die Integrität des Milchfetts bestimmt. Grundsätzlich gilt das Verfahren für Sammelmilch oder daraus hergestellte Produkte, unabhängig von Abweichungen bei den allgemeinen Fütterungs-, Zucht- oder Laktationsbedingungen. Insbesondere ist das Verfahren auf Fett anwendbar, das aus Milchprodukten extrahiert wurde, die reines Milchfett in unveränderter Zusammensetzung enthalten sollen, wie zum Beispiel Butter, Sahne, Milch und Milchpulver. Jedoch kann in den nachstehend erwähnten Fällen ein falsch positives Ergebnis ermittelt werden. Deshalb ist das Verfahren nicht anwendbar auf Milchfett, das: a) aus anderer Milch als Kuhmilch gewonnen wurde; b) von einzelnen Kühen gewonnen wurde; c) von Kühen gewonnen wurde, deren Futter einen besonders hohen Pflanzenölanteil aufwies, wie Raps-, Baumwollsamen oder Palmöl und so weiter; d) von Kühen gewonnen wurde, die an erheblicher Unterernährung leiden (starkes Energiedefizit); e) aus Kolostrum (Vormilch) gewonnen wurde; f) einer technologischen Behandlung unterzogen wurde, wie zum Beispiel dem Entfernen von Cholesterol oder einer Fraktionierung; g) aus Magermilch, Buttermilch oder Molke gewonnen wurde; h) aus Käse mit gesteigerter Lipolyse gewonnen wurde; i) mit Verfahren nach Gerber, Weibull Berntrop oder Schmid Bondzynski Ratzlaff extrahiert oder mittels Detergenzien isoliert wurde [zum Beispiel mit dem Bureau of Dairy Industries (BDI) Verfahren]. In der Natur kommt Buttersäure (n-Butansäure) (C4) ausschließlich im Milchfett vor und ermöglicht quantitative Abschätzungen von geringen bis mittleren Anteilen von Milchfett in pflanzlichen und tierischen Fetten. Aufgrund der großen Schwankungen von C4, deren ungefährer Gehalt von etwa (3,1 bis 3,8) % Fett-Massenanteil reicht, ist es schwierig, qualitative und quantitative Aussagen für einen Massenanteil von bis zu 20 % Fremdfett in reinem Milchfett zu treffen. In der Praxis können keine quantitativen Ergebnisse über den Sterolgehalt von Pflanzenfetten erhalten werden, da dieser von den Herstellungs- und Verarbeitungsbedingungen abhängig ist. Darüber hinaus ist die qualitative Bestimmung von Fremdfett mittels Sterolen nicht eindeutig. Das aus der Milch oder aus Milchprodukten extrahierte Fett wird gaschromatographisch mit einer gepackten Säule oder einer kurzen Kapillarsäule untersucht, um die Triglyceride (TG), getrennt nach Gesamtkohlenstoffzahlen, zu bestimmen. Durch Einsetzen der prozentualen Massenanteile der verschieden großen Fettmoleküle (C24 bis C54, wobei nur die geraden C-Zahlen verwendet werden) in geeignete TG-Gleichungen werden die S-Werte berechnet. Falls die S-Werte außerhalb der für reines Milchfett aufgestellten Grenzwerte liegen, ist die Zugabe von Fremdfett nachgewiesen. Die Eignung und die Gleichwertigkeit von gepackten Säulen und Kapillarsäulen wurden bereits nachgewiesen. Ein S-Wert ist die Summe von gewichteten TG-Massenanteilen. Für diese Norm ist der Arbeitsausschuss NA 057-05-13 AA "Milch und Milcherzeugnisse - Probenahme- und Untersuchungsverfahren" im DIN-Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL) zuständig.
Dieses Dokument ersetzt DIN EN ISO 17678:2010-06 .
Gegenüber DIN EN ISO 17678:2010-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) "Referenzverfahren" im Titel gestrichen; b) der Anwendungsbereich eingeschränkt, um Milchfett auszuschließen, das durch spezielle Fütterungspraktiken und Molke erhalten wird; c) der Anwendungsbereich um Milchfett erweitert, welches vom Käse mit niedrigen Lipolysewerte erhalten wird; d) die Normativen Verweisungen mit Blick auf den geänderten Anwendungsbereich aktualisiert; e) ein Verfahren für die Fettextraktion aus Käse aufgenommen; f) Literaturhinweise erweitert; g) Norm redaktionell überarbeitet.