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Dieser Teil der Normenreihe ISO 17201 bzw. EN ISO 17201 wurde vom ISO/TC 43/SC 1 "Geräusche" in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen CEN/TC 211 erarbeitet, deren Sekretariate jeweils von DS (Dänemark) gehalten werden. National wird dieser Teil 3 durch das Spiegelgremium NA 001-01-02-07 AA "Akustik - Geräusche von Schießplätzen" begleitet. Mit Teil 3 der Normenreihe ISO 17201 werden dem Anwender Anleitungen für die Berechnung der Schallausbreitung von Schießgeräuschen in die Hand gegeben. Falls lokale oder nationale Behörden keine diesbezüglichen Berechnungsvorschriften in Form von Regeln oder Regularien festgelegt haben und über ISO 9613-2 hinausgreifende Berechnungsverfahren nicht verfügbar sind, kann die ISO 9613-2 unter Berücksichtigung der im Teil 3 festgelegten Rahmenbedingungen und Empfehlungen angewandt werden. Die Vorausberechnung des Expositionspegels vom Schießgeräusch an maßgeblichen Immissionsorten basiert auf einzelnen Schüssen. Dabei wird auf die nach ISO 17201-1 gemessene oder nach ISO 17201-2 berechnete winkelabhängige Schallenergieverteilung des Mündungsknalls abgestellt. Teil 3 von ISO 17201 ist anwendbar für Waffen mit einem Kaliber von weniger als 20 mm, für Treibladungen von weniger als 50 g TNT-Äquivalent, schließt den Geschossknall mit ein und gilt für Abstände, wo der Spitzendruck und der Spitzenschalldruckpegel geringer als 1 kPa bzw. 154 dB sind. Teil 3 der Normenreihe ISO 17201 gibt konkrete Hinweise, in welcher Weise Quellendaten für die Anwendung der ISO 9613-2 aufbereitet werden können, um die in der Umgebung des Schießplatzes zu erwartenden Schallpegel abschätzen zu können. Die Schallenergie des Mündungsknalls wird typischerweise für Freifeldbedingungen gemessen oder berechnet und zeichnet sich oft durch eine starke Richtwirkung aus. In vielen Fällen werden Waffen jedoch auf Schießplätzen abgefeuert, bei denen Schießstände, Wände oder Sicherheitsblenden zur Anwendung kommen. Darüber hinaus ist zu beachten, dass im Besonderen Flinten in unterschiedliche Richtungen abgefeuert werden. Dies ist speziell beim Trap- und Skeet-Schießen auf Wurftauben gegeben. Für Schießgeräusche ist es bei so genannten Nichtfreifeld-Situationen generell erforderlich, fortschrittlichere Berechnungsverfahren - im Vergleich zu ISO 9613-2 - anzuwenden. Dies betrifft unter anderen die Boundary-Element-Methode, Strahlverfolgungsmodelle, komplexere Modelle oder Kombinationen derer, wobei sowohl Reflexionen, Beugungen und Streuungen als auch spezifische Wetterbedingen näher in Betracht gezogen werden. Auf dieser Grundlage ist im Teil 3 ein so genannter "Bench-Mark-Case" bzw. "Referenzfall" als Prüfbaustein etabliert. Damit wird geregelt, dass bei Anwendung von komplexen Berechnungsvorschriften für Schießgeräusche, die von der Boundary-Element-Methode abweichen, stets sicherzustellen ist, dass die so ermittelten Schallexpositionspegel keine signifikanten Abweichungen gegenüber der Boundary-Element-Methode aufweisen. Ergänzt wird die Festlegung und Anpassung entsprechender Berechnungsverfahren durch eine Vielzahl von Berechnungsbeispielen und die Bestimmung der Unsicherheitsbilanz. Diese Norm ist innovationsfördernd und berücksichtigt neue Forschungsergebnisse hinsichtlich der Schallausbreitung von Schießgeräuschen und richtet sich unter anderem an akustische Berater und Behörden, die sich mit Bestimmung oder Festlegung der Schallexposition von Schießplätzen befassen.
Dokument wurde ersetzt durch DIN EN ISO 17201-3:2019-06 .