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Norm [AKTUELL]
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Diese Internationale Norm legt In-Situ-Prüfverfahren für Partikel-Luftfilter mit hohem Wirkungsgrad zur Einschränkung der Abgabe von Stoffen an die Umwelt fest (zum Beispiel bei kerntechnischen Anlagen oder Anlagen, die toxische Aerosole oder biologisches Material freisetzen). Sie gilt dort, wo diese Filtereinheiten in industriellen Anlagen (einschließlich kerntechnischen Anlagen), welche toxisches/radioaktives/biologisches Material verarbeiten oder in welchen mit diesen umgegangen wird, zur Reinigung der abströmenden Luft vor der Freisetzung an die Umwelt gereinigt werden. Diese Internationale Norm schließt jene Anwendungen aus, die bereits durch ISO 14644-3 abgedeckt werden. Der Anwendungsbereich dieser Internationalen Norm umfasst zwei Verfahren, welche beide für die regelmäßige Prüfung von Filtern mit hohem Wirkungsgrad gelten, welche in anspruchsvollen Anwendungen mit dem Ziel, die Umwelt zu schützen, verwendet werden, wie zum Beispiel in der Atomwirtschaft. Im Falle kerntechnischer Anwendungen ist diese Internationale Norm auf Anlagen anwendbar, die von ISO 17873 (kerntechnische Einrichtungen mit Ausnahme von Kernreaktoren) und ISO 26802 (Kernreaktoren) abgedeckt werden. Die zwei in dieser Internationalen Norm festgelegten Referenzverfahren sind nicht gleich, aber ähnlich. Sie unterscheiden sich in den Anforderungen, die durch die Ergebnisse der jeweiligen Prüfungen erfüllt werden sollen. Die Wahl, welches der beiden Verfahren in einem bestimmten Fall angewendet werden sollte, hängt davon ab, ob im Ergebnis eine Filterintegritätsprüfung oder eine Prüfung zur Bestimmung des Gesamtwirkungsgrads erforderlich ist. Für Branchen, die mit radioaktivem oder toxischem Material umgehen oder dieses verarbeiten und mit einer möglichen Freisetzung dieses Materials konfrontiert werden, stellt das Hauptziel dieser Prüfungen die Bestätigung dar, dass die Filteranlage für ihren Zweck geeignet ist. Im Falle einer Filterintegritätsprüfung (Anhang B) dient dies dazu sicherzustellen, dass keine signifikante Leckage toxischer Aerosole durch die Filteranlage möglich ist. Im Falle einer Prüfung zur Bestimmung des Gesamtwirkungsgrads (Anhang C) dient die Prüfung einer genauen Messung des Dekontaminationsfaktors in Bezug auf den Partikelbereich der Partikelgröße im Abscheidegradminimum (MPPS). Das in Anhang B beschriebene Referenzverfahren (Filterintegritätsprüfung) erfordert ein Prüfaerosol feinverteilter Ölpartikel, hauptsächlich im Submikrometerbereich, welches während des Prüfverfahrens stabil und mit anderen Bauteilen der Anlage kompatibel ist. Partikelkonzentrationen werden in Echtzeit durch eine Streulichtmesstechnik gemessen (optische Messwertgeber). Das in Anhang C beschriebene Referenzverfahren (Prüfung zur Bestimmung des Gesamtwirkungsgrads) erfordert ein Prüfaerosol aus Partikeln in einem engen Größenbereich um die Partikelgröße im Abscheidegradminimum (MPPS) für HEPA-Filtermedien. Die Konzentration sowohl auf Anström- als auch Abströmseite der Filter wird durch fluorimetrische Analyse der wässrigen Lösung gemessen, die durch Waschen der Membranfilter zur Probenahme gewonnen wird. Es wird angemerkt, dass die Anforderungen der Prüfung zur Bestimmung des Gesamtwirkungsgrads ebenfalls die Anforderungen der Filterintegritätsprüfung abdecken, welche als Mindestanforderungen angesehen werden. Die im Rahmen dieser Internationalen Norm entwickelten Prüfverfahren decken die anderen Leistungsanforderungen im In-Situ-Bereich, wie die mechanische Festigkeit, die Berstfestigkeit oder die Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit, nicht ab. Spezielle Systeme, die bei hoher Temperatur oder mit besonderen gasförmigen Ableitungen arbeiten, könnten spezielle Prüfverfahren erfordern. Die konstruktive Gestaltung von HEPA- und ULPA-Filteranlagen liegt nicht im Anwendungsbereich dieser Internationalen Norm. Im Bereich der Filter für allgemeine Lüftungsanwendungen enthält ISO 29462 eine detaillierte und umfassende Beschreibung eines Verfahrens, welches Abtast- und Partikelzählverfahren anwendet, um die Leistung eines Filters hinsichtlich der Partikelabscheideeffizienz und des Druckverlustes zu beurteilen. Ein derartiges Verfahren und eine solche Durchführung wären bei kerntechnischen Anlagen nicht anwendbar, in welchen eine Quantifizierung des Dekontaminationsfaktors im Bereich der Partikelgröße im Abscheidegradminimum erforderlich ist. Diese Norm beinhaltet die Deutsche Fassung der vom Technischen Komitee ISO/TC 142 "Cleaning equipment for air and other gases" in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 195 "Luftfilter für die allgemeine Raumlufttechnik" im Europäischen Komitee für Normung (CEN) ausgearbeiteten EN ISO 16170:2016. Die nationalen Interessen bei der Erarbeitung werden vom Ausschuss NA 060-09-21 AA "Filter (SpA ISO/TC 142 und CEN/TC 195)" im Fachbereich "Allgemeine Lufttechnik" des DIN-Normenausschusses Maschinenbau (NAM) wahrgenommen. Vertreter der Hersteller und Anwender von Luftfilter sowie Experten aus Forschung, Entwicklung sowie von Prüfinstituten sind an der Erarbeitung beteiligt.