Montag bis Freitag von 08:00 bis 15:00 Uhr
Norm [AKTUELL]
Produktinformationen auf dieser Seite:
Schnelle Zustellung per Download oder Versand
Jederzeit verschlüsselte Datenübertragung
Diese Norm legt die Planung von Innenraumluftschadstoffmessungen für polychlorierte Biphenyle (PCB), polychlorierte Dibenzo-p-dioxine (PCDD), polychlorierte Dibenzofurane (PCDF) und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) fest. Die sorgfältige Planung der Probenahme und der gesamten Messstrategie ist bei Innenraumluftuntersuchungen von besonderer Tragweite, weil das Untersuchungsergebnis erhebliche Konsequenzen haben kann, so zum Beispiel hinsichtlich eines Sanierungsbedarfs oder des Erfolgs einer Sanierung. Im Einzelfall ist anhand der Messergebnisse über den Abriss des Gebäudes zu entscheiden. Eine ungeeignete Messstrategie kann zur Gesamtunsicherheit des Messergebnisses stärker beitragen als das Messverfahren selbst. Bevor Innenraumluftmessungen durchgeführt werden, muss das Ziel der Messung klar definiert sein. Folgende Aufgabenstellungen sind denkbar und werden in der Norm beschrieben: Aussage über die durchschnittliche Konzentration unter normalen Gebrauchsbedingungen; Aussage über die Spitzenkonzentration (Sonderbedingungen); Prüfung der Einhaltung eines Richtwertes; Aussage über das Verhältnis von Innen- und Außenluftkonzentration. Im Vorfeld der Innenraumluftmessungen wird zunächst eine Bestandsaufnahme, das heißt eine allgemeine fallbezogene Recherche, durchgeführt. Hierbei werden die Hintergründe möglicher Beschwerden erfragt sowie Einzelheiten bezüglich Gebäudebeschaffenheit, Raumausstattungen und Ähnliches erfasst. In den informativen Anhängen sind die Vorgehensweise bei der Erkundung von möglichen PCB-Belastungen in Innenräumen (als Weichmacher in Dichtungsmassen, Flammschutzmittel in Dispersionsfarben/Holzoberflächen und PCB-haltige Kondensatoren in Leuchten) sowie im Hinblick auf eine mögliche Sanierung und die Vorgehensweise bei Innenraumuntersuchungen auf PCDD/PCDF nach Bränden beschrieben.
In DIN ISO 16000-13 werden die Probenahme für PCB, PCDD und PCDF sowie in DIN ISO 16000-14 die dazugehörige Extraktion, das Clean-up und die Analyse mit hochauflösender Gaschromatographie/Massenspektrometrie festgelegt. Die Probenahme und die Analytik der PAH dürfen nach der DIN ISO 12884 vorgenommen werden. Mehrere PCB, PCDD/PCDF und PAH werden als potenziell karzinogen für den Menschen angesehen. Es gibt 209 unterschiedliche PCB, 75 PCDD und 135 PCDF (Kongenere). Die prinzipiellen Quellen für PCDD/PCDF in der Innenraumluft sind Verunreinigungen in Holzschutzanstrichen, die Pentachlorphenol (PCP) enthalten, sowie die Emissionen von Bränden, bei denen chlorhaltige Produkte einbezogen sind. PCB werden primär von Fugendichtungsmaterialien, gewissen Farben oder elektrischen Kondensatoren in die Innenraumluft emittiert. Emissionen aus in der Nähe befindlichen Müllkippen und verlassenen Industriestandorten können auch zum Eintrag von PCB und PCDD/PCDF in den Innenraumbereich führen. Die PAH im Innenraum stammen hauptsächlich von Verbrennungsprozessen (meistens Tabakrauch und Rauch von offenen Feuerplätzen).
Die Internationale Norm wurde von der ISO/TC 146/SC 6/WG 8 "Probenahmestrategie für PCB, PCDD, PCDF und PAH" unter deutscher Obmannschaft und Sekretariatsführung in Zusammenarbeit mit dem CEN/TC 264 "Luftbeschaffenheit" erarbeitet. National ist der Arbeitskreis NA 134-04-04-01-05 AK "Planung von Innenraumluftmessungen/Spiegelgremium zu ISO/TC 146/SC 6/WG 8" in der KRdL zuständig.