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Die internationale Besorgnis hinsichtlich der Umweltzerstörung (wie zum Beispiel Klimawandel, Ressourcenverknappung, Umweltverschmutzung von Wasser, Luft und Boden) ermutigt Organisationen, der Handhabung von Umweltauswirkungen ihrer Tätigkeiten und Produkte mehr Aufmerksamkeit zu widmen und die stetige Verbesserung ihrer Umweltleistung in den Fokus zu rücken. Um die nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern, erkennen immer mehr Organisationen die Notwendigkeit ihre Umweltleistung in die Gestaltung ihrer Produkte (Waren und Dienstleistungen) einzubringen. Die Tatsache, dass gesetzliche Bestimmungen, die sich auf die Umweltauswirkungen von Produkten beziehen, weltweit in zunehmendem Maße eingeführt werden, veranlasst ebenfalls viele Organisationen, die Umweltleistung ihrer Produkte zu verbessern. Diese Organisationen benötigen Leitlinien dazu, wie ihre Bemühungen auf eine systematische Art und Weise zur Anwendung gelangen, um umweltbezogene Zielsetzungen zu erreichen und eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung ihrer Produkte, wie auch ihrer Prozesse, beizubehalten. Umweltverträgliche Produktgestaltung (Ökodesign) kann als ein Prozess innerhalb der Entwicklung verstanden werden, der darauf ausgerichtet ist, die Umweltauswirkungen über den gesamten Produktlebensweg von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung zu verringern und dabei die Umweltleistung der Produkte zu verbessern. Um für die Organisation von Nutzen zu sein und um das Erreichen der umweltbezogenen Zielsetzungen einer Organisation sicherzustellen, ist vorgesehen, dass umweltverträgliche Produktgestaltung als wesentlicher Bestandteil der Geschäftstätigkeit ausgeführt wird. Umweltverträgliche Produktgestaltung könnte Auswirkungen auf alle Tätigkeitsbereiche einer Organisation haben. Um umweltverträgliche Produktgestaltung auf eine systematische und steuerbare Weise durchzuführen, ist vorgesehen, dass Organisationen ein angemessenes Verfahren einführen und somit im Anschluss daran über den notwendigen Befähigungsgrad verfügen, um dieses Verfahren angemessen auszuführen und zu steuern. Ein Prozess zur umweltverträglichen Produktgestaltung findet im Entwicklungsbereich einer Organisation statt, wo auch das Wissen vorzufinden ist, das für die Ausführung und Steuerung der umweltverträglichen Produktgestaltung erforderlich ist. Wird allerdings die umweltverträgliche Produktgestaltung im Rahmen eines Umweltmanagementsystems (UMS) ausgeführt, ist für die für das UMS verantwortliche Person eine klare Vorstellung, um welchen Prozess es sich handelt und wie dieser gesteuert und überwacht wird, von Nöten. Auf diese Art und Weise gerät die Integrität des UMS nicht in Gefahr und die umweltbezogenen Zielsetzungen für das Produkt können erreicht werden. Allgemeine Wissensbereiche, die erforderlich sind, um umweltverträgliche Produktgestaltung in ein UMS einzubinden, sind die Bewertung der Umweltauswirkung der Produkte, die Bestimmung angemessener, umweltverträglicher Gestaltungsmaßnahmen zur Verringerung der unerwünschten Effekte von Umweltauswirkungen, und der Entwicklungsprozess und das Verständnis wie Aktivitäten der umweltverträglichen Produktgestaltung und deren Steuerung in ein UMS passen. Die ersten beiden Bereiche sind wahrscheinlich in der Entwicklung anzusiedeln, wohingegen der dritte zweifellos von außerordentlicher Bedeutung für die für das UMS verantwortliche Person ist. Diese Internationale Norm bietet vorwiegend Leitlinien für diesen dritten Bereich. Diese Internationale Norm ist die erste ihrer Art, die alle drei Wissensbereiche, die für umweltverträgliche Produktgestaltung innerhalb eines UMS erforderlich sind, abdeckt und zueinander in Beziehung setzt. ISO 14001 verbindet das Management von Organisationsprozessen mit den Umweltauswirkungen, umfasst jedoch nicht die Prozesse innerhalb des Gestaltungsmanagements. ISO 9001 erfasst Prozesse innerhalb des Gestaltungsmanagements, jedoch nicht ausdrücklich die Umweltauswirkungen. ISO/TR 14062 und IEC 62430 sind bei der Einbindung von Umweltaspekten und -auswirkungen in den Entwicklungsprozess behilflich, doch als solche erklären sie nicht vollständig die Abläufe, die in das Bezugssystem eines Umwelt- und Geschäftsmanagements, wie in ISO 14001 dargestellt, eingebunden sind. Diese Internationale Norm stellt Leitlinien zur Verfügung, um Organisationen bei der Erstellung, Dokumentation, Einführung, Aufrechterhaltung und ständigen Verbesserung der Lenkung ihrer umweltverträglichen Produktgestaltung als Teil eines UMS zu unterstützen. Diese Internationale Norm ist für den Gebrauch durch solche Organisationen vorgesehen, die ein UMS nach ISO 14001 eingeführt haben, kann jedoch auch bei der Einbindung umweltverträglicher Produktgestaltung in andere Managementsysteme helfen. Diese Leitlinien sind für jede Organisation, unabhängig von ihrer Größe oder Tätigkeit, anwendbar. Diese Internationale Norm gilt für jene produktbezogenen Umweltaspekte, die eine Organisation überwachen und beeinflussen kann. Diese Internationale Norm schafft nicht von sich aus spezielle, umweltbezogene Leistungskriterien und ist nicht für Zertifizierungszwecke gedacht. Für diese Internationale Norm ist das Gremium NA 172-00-02 AA "Umweltmanagement/Umweltaudit" im DIN zuständig.
Dokument wurde ersetzt durch DIN EN ISO 14006:2020-05 .