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Bei vielen Anwendungen im Bauwesen können Geotextilien und geotextilverwandte Produkte mit dem im Boden vorhandenen Wasser oder mit wässrigen Lösungen in Berührung kommen. Gleichzeitig können sie in bestimmten Bauwerksteilen mit Sauerstoff in Berührung kommen, was zu erhöhten oxidativen Abbauprozessen führt. Diese Prozesse verlaufen gewöhnlich sehr langsam. Polyolefinwerkstoffe wie Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE) sind prinzipiell oxidationsempfindlicher als Werkstoffe auf Basis von Polyethylenterephthalat (PET). Andere Polymere, wie Polyvinylalkohol (PVAL nach ISO 1043-1) sind unter besonderen Bedingungen ebenfalls oxidationsempfindlich (wässrige Medien mit Oxidationsmittel). Dieses Verhalten lässt sich sehr deutlich durch geeignete stabilisierende Zusatzstoffe verbessern. Der Zweck dieses Dokuments besteht darin, ein Auswahlprüfverfahren für die Oxidationsbeständigkeit von Geotextilien und geotextilverwandten Produkten mit einer Einsatzdauer von 25, 50 und 100 Jahren zur Verfügung zu stellen. Um ausreichend kurze Belastungsdauern zu erreichen, die für die Auswahlprüfung notwendig sind, wird der oxidative Abbauprozess beschleunigt. Diese Beschleunigung kann entweder durch Temperaturerhöhung oder durch Erhöhung der Konzentration des aktiven Reaktionspartners erreicht werden. Temperaturerhöhung kann dazu führen, dass die Oxidationsgeschwindigkeit durch die Sauerstoffdiffusion begrenzt ist, wodurch die Beschleunigung unwirksam wird. Das gilt besonders für Werkstoffe mit einem niedrigen Verhältnis von Oberfläche zu Volumen und weniger für Vliesstoffe aus feinen Fasern. Deshalb werden zwei Verfahren vorgeschlagen. Verfahren A (war Verfahren B in der Vorgängerausgabe) nutzt ausschließlich die Temperatur als Beschleunigungsfaktor und wird für PE, PP, PA und AR verwendet. Verfahren B arbeitet bei mäßig hohen Temperaturen und gleichzeitig wird die Sauerstoffkonzentration durch Verwendung von reinem Sauerstoff bei hohem Druck erhöht. Verfahren B wird für PVAL verwendet. Dieses Dokument legt ein Auswahlprüfverfahren zur Bestimmung der Oxidationsbeständigkeit von Geotextilien und geotextilverwandten Produkten fest. Die Prüfung ist auf Produkte wie folgt anwendbar: - Verfahren A für Werkstoffe, die nur aus Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polyamid (PA), Aramid (AR) bestehen; - Verfahren B für Werkstoffe, die nur aus Polyvinylalkohol (PVAL) bestehen. Die Daten eignen sich für Auswahlzwecke, jedoch nicht zur Ableitung von Leistungskennwerten, wie Nutzungsdauer, falls sie nicht durch weitere Untersuchungsergebnisse gestützt werden. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 106-01-11 AA "Geotextilien und Geokunststoffe; SpA zu CEN/TC 189 und ISO/TC 221" im DIN-Normenausschuss Textil und Textilmaschinen (Textilnorm).
Dieses Dokument ersetzt DIN EN ISO 13438:2005-02 .
Gegenüber DIN EN ISO 13438:2005-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Verfahren A und B überarbeitet, Verfahren C gestrichen; b) Anwendungsbereich auf Polyamid, Aramid und Polyvinylalkohol erweitert; c) Temperaturunterschied zwischen Verfahren A und Verfahren B beseitigt; d) Anhang A gelöscht.