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Norm [AKTUELL]
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Der vorliegende Teil der ISO 12782 dient zur Bestimmung des Gehalts an "reaktivem" Eisen in Form von amorphen Eisenoxiden und Eisenhydroxiden im Boden und in Materialien durch Extraktion mittels Ascorbinsäure. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, schließen Materialien ebenfalls Abfall ein. Der Gehalt an "reaktivem" Eisen kann als Vorgabe in geochemischen Modellen verwendet werden, um den Gehalt an amorphen Eisen(hydr)oxiden darzustellen. Neben Elutionsverfahren für die anschließende chemische und ökotoxikologische Prüfung von Böden und Materialien werden Vorhersagemodelle zu einem unentbehrlichen Werkzeug zur Umweltverträglichkeitsprüfung dieser Materialien. Modelle sind insbesondere dann erforderlich, wenn die Ergebnisse der Laborprüfungen zur Elution im Hinblick auf die Beurteilung der Risiken sowohl der Schadstoffmigration als auch der Bioverfügbarkeit auf bestimmte Szenarien im Freiland zu übertragen sind. In den vergangenen Jahren haben sich geochemische Modelle als wertvolle Instrumente zur Kombination mit den sich aus Normen zur Charakterisierung der Elution stammenden Daten erwiesen, wie beispielsweise die Prüfung der Abhängigkeit vom pH-Wert und die Perkolationsprüfung. Diese Modelle besitzen den Vorteil, dass sie auf grundlegenden thermodynamischen Parametern beruhen, die allgemeingültig sind. Um die Labordaten der Elution auf die Mobilität und/oder die Bioverfügbarkeit eines Bestandteils in einem bestimmten Anwendungsfall extrapolieren zu können, erfordern diese Modelle zusätzliche Eingangsparameter für bestimmte Bodeneigenschaften. Die hauptsächlichen reaktiven Oberflächen, die die Bindung von Bestandteilen an die Bodenmatrix durch Sorptionsprozesse steuern, sind partikuläre organische Substanzen sowie Eisen und Aluminium(hydr)oxide. Es ist allgemein anerkannt, dass die Reaktivität dieser mineralischen oder organischen Oberflächen in Abhängigkeit von ihrer spezifischen Oberfläche/Oberflächenkristallinität (Eisen und Aluminium(hydr)oxid) und Zusammensetzung (organische Substanzen) stark schwanken kann. Wenn die Ergebnisse zur Verwendung bei der vorstehend beschriebenen geochemischen Modellierung in Verbindung mit Elutionsprüfungen vorgesehen sind, ist es wichtig, dass die Verfahren für die reaktiven Oberflächen, für die ebenfalls generische thermodynamische Adsorptionsparameter für die wichtigsten Hauptelemente und Spurenelemente verfügbar sind, selektiv sind. Diese reaktiven Oberflächen wurden sowohl in Böden als auch in zahlreichen anderen Materialien gefunden, für die die Elution von Bestandteilen von Bedeutung ist. Es wurde aufgezeigt, dass die Bindungseigenschaften dieser Oberflächen eine allgemeine Rolle bei der Speziation und Elution von Bestandteilen bei diesen verschiedenen Materialien spielen. Ein vergleichbarer geochemischer Modellierungsansatz, bei dem die Eingangsdaten für das Modell teilweise oder vollständig aus der Normenreihe ISO 12782 stammen, wurde beispielsweise erfolgreich auf unterschiedliche Böden, veränderte Böden, Asche aus städtischen Öfen zur Müllverbrennung, Metallhüttenschlacke, Bauxitrückstände und aufbereitete Betonzuschlagstoffe angewendet. Somit erstreckt sich der Anwendungsbereich der Normenreihe ISO 12782 von Böden bis Materialien, einschließlich Bodenverbesserungsmittel und Abfallprodukte. Diese Norm wurde vom ISO/TC 190 "Soil quality" in Zusammenarbeit mit dem CEN/TC 345 "Charakterisierung von Böden" erarbeitet. Für diese Norm ist das Gremium NA 119-01-02-05 UA "Eluierungsverfahren" im DIN zuständig.