DIN EN ISO 1211:2010-11

Diese Internationale Norm legt ein Referenzverfahren zur Bestimmung des Fettgehaltes von Milch guter physikochemischer Qualität fest. Das Verfahren ist anwendbar auf Rohmilch, Schafsrohmilch, Ziegenrohmilch, Milch mit reduziertem Fettgehalt, chemisch konservierte Magermilch und verarbeitete Flüssigmilch. Es ist nicht anwendbar, falls eine größere Genauigkeit bei Magermilch benötigt wird, zum Beispiel um die Betriebsleistung von Separatoren zu ermitteln. ISO 7208 legt ein besonderes Verfahren für Magermilchprodukte fest. Eine ammoniakalische ethanolische Lösung einer Untersuchungsmenge wird mit Diethylether und Petroleumbenzin extrahiert. Die Lösemittel werden durch Destillation oder Verdampfen entfernt. Die Masse der extrahierten Substanzen wird bestimmt. Dies ist allgemein als Röse-Gottlieb-Prinzip bekannt. Aus Gründen des Umwelt- und Arbeitsschutzes ist in Deutschland von Seiten der Berufsgenossenschaften und der Gewerbeaufsicht ein offenes Abdampfen von Diethylether untersagt, das als eine Verfahrensalternative in dieser Norm vorgesehen ist. Eine weitere Möglichkeit der Risikoreduzierung ist durch die Substitution des Diethylethers durch tert-Butylmethylether (t-BME) in den gleichen Mengenverhältnissen gegeben. Diese Verfahrensabweichung ist im Untersuchungsbericht entsprechend anzugeben. DIN EN ISO 1211:2010 wird die Ausgabe 2001-11 ersetzen. Dabei wurde der Anwendungsbereich auf Schafs- und Ziegenmilch ausgedehnt und die Ergebnisse von entsprechenden Ringversuchen aufgenommen. Die Abschnitte Normative Verweisungen und Probenahme wurden überarbeitet, die Norm wurde technisch und redaktionell überarbeitet und ergänzt und damit an die derzeit gültigen Gestaltungsregeln angepasst und weiterhin wurden die Literaturhinweise ergänzt. Für diese Norm ist das Gremium NA 057-05-13 AA "Milch und Milchprodukte - Probenahme- und Untersuchungsverfahren" im DIN zuständig.