DIN EN ISO 11904-2:2005-02

Die zugrunde liegende Internationale Norm wurde in der ISO/TC 43/WG 6 "Geräuschimmissionen durch ohrnahe Schallquellen" unter deutscher Mitarbeit erstellt. Das Norm-Projekt war von Deutschland auf Basis des Norm-Entwurfs DIN 45683-1 vorgeschlagen worden.
Das in der Norm festgelegte Verfahren dient zur Bestimmung von Schallimmissionen durch ohrnahe Schallquellen. In solchen Fällen gibt der Schalldruckpegel, der am Ort der exponierten Person in Abwesenheit dieser Person gemessen wird, die Schallexposition nicht angemessen wieder. Um eine Einschätzung der Schallexposition anhand bewährter Kriterien zu ermöglichen, wird die Schallexposition unter Verwendung einer Messpuppe (Kunstkopf), die mit Ohrsimulatoren und Mikrofonen ausgestattet ist, gemessen und anschließend in den entsprechenden Freifeld- bzw. Diffusfeldpegel umgerechnet. Das Ergebnis ist ein freifeldbezogener bzw. diffusfeldbezogener A-bewerteter äquivalenter Dauerschalldruckpegel.
In Anhängen zu der Norm werden ein Überblick über den Einfluss typischer Quellen für Messunsicherheiten auf das Endergebnis bei der Anwendung der Norm vermittelt und ein Beispiel für eine Unsicherheitsanalyse angegeben.
Die Norm kann auf Geräteprüfungen, die Bestimmung der Schallexposition am Arbeitsplatz oder andere Schallexpositionen durch ohrnahe Schallquellen angewendet werden. Anwendungsbeispiele sind Kopf- oder Ohrhörer, die der Wiedergabe von Musik oder Sprache am Arbeitsplatz oder in der Freizeit dienen, in Kopfnähe verwendete Werkzeuge wie Druckluftnagler und die kombinierte Schallexposition durch ohrnahe Schallquellen und ein externes Schallfeld, z. B. für Piloten, die eine Sprechfunkeinrichtung mit Kopfhörer verwenden. Ein alternatives Verfahren, bei dem für die Schallmessungen Miniatur- oder Sondenmikrofone in die Ohren von Versuchspersonen eingeführt werden, ist in DIN EN ISO 11904-1 beschrieben.