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Norm [AKTUELL]
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Diese Internationale Norm legt die Vorbehandlungen zur Messung der Gefügestabilität von Bodenaggregaten fest. Sie kann auf ein breites Spektrum von Materialien angewendet werden, die im Wesentlichen aus dem bearbeiteten Horizont von Kulturböden stammen. Sie kann darüber hinaus auf jeden Bodenhorizont angewendet werden, unabhängig davon, ob er bearbeitet wird oder nicht. Durch die Messung werden Aggregate von 3 mm bis 5 mm erfasst.
Die Anwesenheit von Kies der Fraktion 2 mm bis 5 mm kann die Ergebnisse verfälschen. Beträgt der Anteil an Kies zwischen 20 % und 40 %, sollte die Kiesfraktion größer als 2 mm gewaschen werden und ein mittlerer gewichteter Durchmesser (MWD, siehe 6.1), jeweils mit und ohne Kiesanteil, berechnet werden. Beträgt der Kiesanteil mehr als 40 %, sind die Gefügestabilitätstests nicht signifikant. Das Verfahren kann nicht für unstrukturierte Materialien angewendet werden, da sie nicht ausreichend bindig sind, um millimetergroße Aggregate zu bilden.
Das Ziel der Reihe von drei Vorbehandlungsverfahren, die in dieser Internationalen Norm festgelegt sind, dient der Vorhersage des Verhaltens von Böden in Bezug auf deren Gefügestabilität unter verschiedenen Bedingungen der Befeuchtung mit Wasser, die unterschiedliche klimatische, hydraulische und mechanische Randbedingungen simulieren, die im Feld auftreten können. Es wird empfohlen, die drei Vorbehandlungsverfahren anzuwenden, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu den verschiedenen Mechanismen zu erhalten, die zur Zerstörung des Bodengefüges führen können. Dabei kann die ausschließliche Anwendung des weniger zeitaufwändigen Schnellbefeuchtungsverfahrens für den einfachen Vergleich verschiedener Proben ausreichend sein. Die Vorbehandlungen wurden für folgende Zwecke ausgewählt:
- zur Unterscheidung verschiedener Mechanismen;
- zur Unterscheidung zwischen der Destabilisierungsphase und der Messung der Ergebnisse der Destabilisierung;
- um Ergebnisse in einer einfach auszuwertenden Weise im Vergleich mit dem physikalischen In-situ-Zustand eines Bodens auszudrücken.
Es wird die Verwendung von Ethylalkohol empfohlen, um einerseits die Zerstörung der Aggregate kontrollieren zu können, und andererseits die Reaggregierung der Partikel beim Trocknen zu verringern.
Der Text von ISO 22155:2011 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 190 "Soil quality" der Internationalen Organisation für Normung (ISO) erarbeitet und als EN ISO 22155:2013 durch das Technische Komitee CEN/TC 345 "Charakterisierung von Böden" übernommen, dessen Sekretariat vom NEN gehalten wird.
Das zuständige deutsche Gremium ist der Unterausschuss NA 119-01-02-02 UA "Chemische und physikalische Verfahren" des Arbeitsausschusses NA 119-01-02 AA "Abfall- und Bodenuntersuchungen" im Normenausschuss Wasserwesen (NAW) im DIN.
Der NA 119-01-02 AA "Abfall- und Bodenuntersuchungen" hat gegen die Übernahme der Internationalen Norm ISO 10930 als Europäische Norm gestimmt, weil die drei verschiedenen Methoden in der Norm zu unterschiedlichen MWD-Werten führen, die nicht vergleichbar sind. Die Werte werden jedoch nach Tabelle 1 zusammen interpretiert, was leicht zu einer Fehlinterpretation führen könnte. Da die Mehrheit der Mitglieder des CEN/TC 345 jedoch für eine Übernahme gestimmt hat, ist das DIN verpflichtet, diese Norm als DIN-EN-Norm zu veröffentlichen.