DIN EN 927-6:2006-10

Die Europäische Norm fällt in den Zuständigkeitsbereich des CEN/TC 139 "Lacke und Anstrichstoffe" (Sekretariat: DIN). Für DIN EN 927-6 ist der Arbeitsausschuss NA 002-00-04 AA "Beschichtungen und Beschichtungsstoffe für Holz" im NAB.
Beschichtungen aus Lacken, Anstrichstoffen und ähnlichen Beschichtungsstoffen werden im Labor bewittert, um den Alterungsprozess während der Freibewitterung nachzustellen. Allgemein gültige Korrelationen zwischen künstlicher Bewitterung und Freibewitterung können nicht erwartet werden, weil es eine große Zahl von Einflussfaktoren gibt. Bestimmte Übereinstimmungen sind nur zu erwarten, wenn der Einfluss wichtiger Parameter (spektrale Verteilung der Strahlung in deren photochemisch wirksamen Bereich, Probentemperatur, Art der Befeuchtung, Befeuchtungszyklus, relative Luftfeuchte) auf die Beschichtung bekannt sind. Dennoch wird die Prüfung im Labor durchgeführt. Im Gegensatz zur Freibewitterung ist dabei nur eine geringe Zahl von Einflussfaktoren zu berücksichtigen, die überwacht werden können. Die Ergebnisse sind dadurch besser reproduzierbar.
Dieser Teil von DIN EN 927 legt ein Verfahren zum Bestimmen der Beständigkeit von Holzbeschichtungen gegen künstliche Bewitterung in Geräten mit UV-Leuchtstofflampen, Kondensation und Sprüheinrichtungen für Wasser fest. Die künstliche Bewitterung mit UV-Leuchtstofflampen und Kondenswasser oder Sprühnebel ist so auszuführen, dass entweder eine festgelegte Bestrahlung, eine vereinbarte Anzahl Betriebsstunden oder ein festgelegter Veränderungsgrad in einer oder mehreren Eigenschaften erreicht werden kann. Die Eigenschaften der bewitterten Beschichtungen werden mit denen der unbewitterten verglichen, die aus den gleichen Beschichtungsstoffen unter identischen Bedingungen hergestellt wurden, oder mit Beschichtungen, deren Alterungseigenschaften bekannt sind. Zum Alterungsprozess tragen Bestrahlung, Temperatur und Feuchtigkeit bei. Deshalb simulieren die in dieser Norm beschriebenen Geräte alle drei Faktoren. Die Ergebnisse, die nach diesem Verfahren erhalten werden, stimmen nicht immer mit den Ergebnissen unter Freibewitterungsbedingungen überein. Der Zusammenhang zwischen diesen Ergebnissen muss zunächst ermittelt werden, bevor dieses Prüfverfahren zur Vorhersage des Bewitterungsverhaltens angewendet werden kann. Das übliche Prüfsubstrat ist Kiefernsplintholz mit beschichteter Rückseite. Dennoch können durch nicht verbindliche Prüfungen auf zusätzlichen Holzsubstraten, auf modifizierter oder industriell imprägnierter Kiefer oder ohne Beschichten der Rückseite der Platten zusätzliche Informationen über das Bewitterungsverhalten einer Beschichtung erhalten werden.