DIN EN 62708:2015-10

Das Ingenieurwesen in der verfahrenstechnischen Industrie wird durch internationale Zusammenarbeit vorangetrieben. Auf Grund der Wirtschaftlichkeit, speziellen Kenntnissen, speziellen Lizenzvereinbarungen, Genehmigungen oder einfach der Kapazitätsauslastung wird die Arbeit zwischen Partnern aufgeteilt. Diese werden ihre Zusammenarbeit in jedem einzelnen Projekt unterschiedlich organisieren und benötigen dazu eine klar abgegrenzte Aufteilung von Arbeiten und Verantwortlichkeiten. Die Basis für diese Festlegung sind Dokumente, da sie das Ergebnis jeglicher ingenieurwissenschaftlicher Arbeit sind. Wenn nur eine Dokumentenbezeichnung ohne weitere Beschreibung von Form und Inhalt verwendet wird, so ist es wahrscheinlich, dass jeder Partner seine eigene Ansicht vom Ergebnis seiner Bemühungen entwickelt. Daher ist in jedem Projekt die Festlegung der zu liefernden Dokumente ein zentrales Thema. Häufig wird eine Dokumentenbezeichnung für ähnliche, jedoch im Detail unterschiedliche Dokumente verwendet. Diese Norm verwendet die gebräuchlichste Dokumentenbezeichnung gegenüber gleichwertigen Alternativen als Dokumentenart, damit die Verwendung von Alternativen hinfällig wird. Das primäre Ziel dieser Norm besteht darin, Missverständnisse und irrtümliche Ausarbeitung von Dokumenten zu vermeiden, um zusätzliche Korrekturen und Kosten für die Klärung zwischen den Partnern zu verringern. Das sekundäre Ziel ist, die weitere Entwicklung der IEC 61355-Datenbank durch die Verknüpfung von Dokumentenarten, Dokumentenart Klassifikation nach IEC 61355 und Dokumentvorlagen zu unterstützen. Zur Erreichung dieser Ziele werden Dokumentenarten festgelegt, ohne jedoch festzulegen, welche Dokumente obligatorisch und welche fakultativ sind. Zuständig ist das DKE/K 941 "Engineering" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.