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Isolierstoffe werden gemeinhin zur elektrischen Isolation von Komponenten eines elektrischen Systems verwendet, und zwar sowohl untereinander als auch gegen Erde. Feste Isolierstoffe können zusätzlich eine mechanische Unterstützung gewährleisten. Für diese Zwecke ist es im Allgemeinen erwünscht, dass der Isolationswiderstand so hoch wie möglich ist - einhergehend mit akzeptablen mechanischen und chemischen Eigenschaften sowie einer hinreichenden Temperaturbeständigkeit. Der Durchgangswiderstand ist ein Teil des Isolationswiderstandes. Der spezifische Durchgangswiderstand kann bei der Auswahl eines Isolierstoffs für eine bestimmte Anwendung hilfreich sein. Die Änderung des spezifischen Durchgangswiderstandes in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit kann erheblich sein und muss bekannt sein, wenn für Anwendungsbedingungen konstruiert wird. Wenn zwischen Elektroden, die in Kontakt mit einem Probekörper stehen, eine Gleichspannung angelegt wird, so nimmt der Strom durch diesen asymptotisch ab, bis ein eingeschwungener Zustand erreicht ist. Die Abnahme des Stroms in Abhängigkeit von der Zeit kann durch dielektrische Polarisation und das Verschieben mobiler Ionen zu den Elektroden verursacht werden. Bei Materialien mit einem spezifischen Durchgangswiderstand unterhalb von ungefähr 1010 Ώm wird der eingeschwungene Zustand gemeinhin nach einer Minute erreicht, und der Widerstand wird nach dieser Zeitspanne des Anlegens der Spannung bestimmt. Bei Materialien mit höherem spezifischem Durchgangswiderstand kann der Strom über mehrere Minuten, Stunden, Tage oder sogar Wochen fortgesetzt abklingen. Aus diesem Grunde können für derartige Materialien längere Zeiten des Anlegens der Spannung erforderlich sein. Die Messung des Durchgangswiderstandes beziehungsweise des spezifischen Durchgangswiderstandes muss mit Sorgfalt und unter Berücksichtigung der elektrischen Eigenschaften des Prüfkreises sowie der spezifischen elektrischen Eigenschaften des Materials erfolgen. Der hier vorliegende Teil 3-1 der internationalen Normenreihe IEC 62631 beschreibt ein Prüfverfahren zur Bestimmung des Durchgangswiderstandes und des spezifischen Durchgangswiderstandes von festen elektrischen Isolierstoffen durch Anlegen einer Gleichspannung. Dieses Basisverfahren beschreibt allgemein gebräuchliche Vorgehensweisen für allgemeine Messungen. Sofern in dieser Norm ein Verfahren für einen spezifischen Materialtyp beschrieben ist, muss das spezifische Verfahren verwendet werden. Zuständig ist das DKE/K 183 "Bewertung und Qualifizierung von elektrischen Isolierstoffen und Isoliersystemen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.
Dieses Dokument ersetzt DIN IEC 60093:1993-12; VDE 0303-30:1993-12 .
Dokument wurde ersetzt durch DIN EN IEC 62631-3-1:2023-10; VDE 0307-3-1:2023-10 .
Dieser Artikel wurde berichtigt durch: DIN EN 62631-3-1 Berichtigung 1:2018-09; VDE 0307-3-1 Berichtigung 1 .
Gegenüber DIN IEC 60093 (VDE 0303-30):1993-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Die Norm wurde komplett überarbeitet, sowohl editoriell als auch technisch, und in die neue Normenreihe DIN EN 62631 aufgeteilt; b) Prüfverfahren wurden auf den heutigen Stand der Technik aktualisiert; c) Durchgangswiderstand, spezifischer Durchgangswiderstand und Oberflächenwiderstand, spezifischer Oberflächenwiderstand sind nun getrennt, und erscheinen entsprechend in DIN EN 62631-3-1 und DIN EN 62631-3-2.