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Norm [AKTUELL]
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Die in Kernkraftwerken verwendeten elektronischen Systeme der Klasse 1 (nach DIN EN 61513 (VDE 0491-2)), die in Notsituationen gebraucht werden, benötigen vor ihrem Einsatz im Betrieb eine vollständige Validierung und Qualifizierung. In traditionellen rechnerbasierten Systemen kann ein Trennstrich zwischen Hardware- und Softwareteilen gezogen werden. Die Hardware ist hauptsächlich aus standardisierten Komponenten mit vordefinierten elektronischen Funktionen wie Mikroprozessoren, Timer oder Netzwerk-Controller aufgebaut, wogegen die Software zur Koordinierung der verschiedenen Hardwareteile und zur Realisierung von Anwendungsfunkionen eingesetzt wird. Heute können bei der Leittechnikauslegung Anwendungsfunktionen direkt in einen integrierten Schaltkreis eingebaut werden, indem man FPGAs oder ähnliche Technologien verwendet. Die Funktion eines solchen integrierten Schaltkreises wird nicht von dem Lieferanten der physikalischen Komponente oder der mikro-elektronischen Technologie festgelegt, sondern vom Entwickler der Leittechnik. Die in dieser Norm speziell angesprochenen integrierten Schaltkreise basieren auf vorentwickelten mikro-elektronischen Ressourcen, sind in einem Leittechnikprojekt und mit Hardware-Beschreibungssprachen (HDL) und zugehörigen Werkzeugen entwickelt, die zur Realisierung der Anforderungen in einer geeigneten Anordnung der vorentwickelten mikro-elektronischen Ressourcen verwendet werden. Daher werden diese Schaltkreise "HDL-programmierte Schaltkreise" (HPD) genannt. Die HDL-Festlegungen, die einen HPD beschreiben, können die unmittelbare Verwendung von vorgefertigten Blöcken (PDB) mit einschließen, die typischerweise in Bibliotheken, Makros oder intelligenten Kernen vorgehalten werden. HPDs können eine effektive Lösung zur Realisierung von erforderlichen Funktionen in einem leittechnischen Projekt sein. Jedoch können Verifizierung und Validierung durch Punkte wie große Anzahl interner Pfade und begrenzter Beobachtbarkeit eingeschränkt sein, wenn bei der Entwicklung des HPD seine Verifizierbarkeit nicht mit bedacht wurde. Um die hohe Zuverlässigkeit zu erreichen, die für Geräte der Sicherheitsleittechnik gefordert wird, muss die Entwicklung der HPDs strikten prozesstechnischen und technischen Anforderungen, so wie sie in dieser Norm zur Verfügung gestellt werden, entsprechen, und zwar einschließlich Anforderungsspezifikation, Auswahl der integrierten Schaltkreise und PDBs, Auslegung und Realisierung, Verifizierung sowie Prozeduren für Betrieb und Instandhaltung. Zuständig ist das DKE/UK 967.1 "Elektro- und Leittechnik für kerntechnische Anlagen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.