DIN EN 599-1:2009-10

In der Norm sind die biologischen Prüfungen festgelegt, die zur Bewertung der Wirksamkeit von Holzschutzmitteln zur vorbeugenden Behandlung von Vollholz in den fünf Gebrauchsklassen nach DIN EN 335-1 notwendig sind. Die Norm legt außerdem die erforderlichen Mindestalterungsprüfungen fest.
Die Norm stellt eine Grundlage zur Festlegung von Schutzmittel-Aufnahmemengen für Holz in Verbindung mit DIN EN 351-1 dar. Bei der Berechnung der erforderlichen Schutzmittelaufnahme sind das große Spektrum an Gefährdungen, Expositionsbedingungen und die Anforderungen an die Gebrauchsdauer sowie die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. In Vergleich zur Vorgängerausgabe DIN EN 599-1:1997-01 wird deutlich gemacht, dass es sich nicht um eine Norm über die Gebrauchstauglichkeit von Holzschutzmitteln handelt. Die Aufgabe der Norm ist die Beschreibung der Wirksamkeit von Holzschutzmitteln, basierend auf den aus biologischen Prüfungen abgeleiteten Daten, die in bestimmten Fällen durch Daten aus Freilandprüfungen ergänzt wurden. Es wird betont, dass derzeit nicht alle natürlichen Alterungsfaktoren, die die Beständigkeit von Wirkstoffen von Holzschutzmitteln beeinflussen können, durch Normverfahren bewertet werden können; dennoch müssen diese Faktoren bei der Entwicklung von Schutzmitteln, die beim Gebrauch wirksam sein sollen, berücksichtigt werden. Schutzmittel, die erfolgreich und rechtmäßig verwendet wurden, bevor ein Nachweis ihrer Wirksamkeit erforderlich war, können nach den allgemeinen Regelungen der Norm weiter benutzt werden (so genannte "Altfallregelung").
In der Norm ist nun in bestimmten Fällen die Verwendung von Daten aus DIN CEN/TS 839 als Bewertungsverfahren von Schutzmitteln, die für Oberflächenanwendungen ausgelegt sind, berücksichtigt. Im Anhang A "Anleitung zur Wiederholung von Prüfungen bei Produkten mit geänderten Formulierungen" werden die Anforderungen anhand von Diagrammen verdeutlicht. Die Produktionskontrolle wurde aus Abschnitt 9 entfernt und in einen neuen informativen Anhang B übertragen. Es wurde ein neuer, normativer Anhang H über die Gültigkeit der Prüfergebnisse von früheren Normen nach deren Änderung ergänzt.
Die Europäische Norm wurde vom CEN/TC 38 "Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten" erarbeitet, dessen Sekretariat vom AFNOR (Frankreich) gehalten wird. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 042-03-06 AA "Spiegelausschuss zu CEN/TC 38 und ISO/TC 165/SC 1 'Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten'" im NHM.