DIN EN 50116:2007-04

Diese Norm ist die autorisierte Übersetzung des europäischen Norm-Entwurfs prEN 50116:2005, der auf einen vom Europäischen Verband der Hersteller von Rechenanlagen (ECMA) erstellten und von diesem aufgrund eingegangener nationaler Stellungnahmen überarbeiteten Entwurf zurückgeht. Er enthält prinzipielle Vorgaben für Stückprüfungen, deren Einzelheiten aber jeweils von den konstruktiven Gegebenheiten des zu prüfenden Produkts sowie von Fertigungsablauf und -verfahren abhängen und deren Anwendung deshalb nur vom Hersteller festgelegt werden kann. Stückprüfungen haben den Zweck, grobe Fertigungsfehler und unannehmbare Toleranzen aufzudecken, um Sicherheitsrisiken durch das Produkt so weit wie möglich zu begrenzen.
Früher erhobene Bedenken zur Prüfung der Spannungsfestigkeit zwischen Primärstromkreisen, berührbaren leitfähigen Teilen und Sekundärstromkreisen sind noch nicht hinreichend ausgeräumt. Bei funktionsgeerdeten Sekundärstromkreisen lässt sich die nach Abschnitt 5.2 dieser Norm geforderte Spannungsprüfung am fertigen Produkt nicht mehr durchführen. Zudem werden manche Isolierungen des Produkts bei der Stückprüfung mit den für Typprüfungen bemessenen Prüfspannungen nach DIN EN 60950-1 (VDE 0805-1) in unzulässiger Weise beansprucht und damit vorgeschädigt, auch bei reduzierter Prüfdauer. Unklar ist außerdem, ob nur von außen berührbare Sekundärstromkreise zu prüfen sind oder ob z. B. die Umhüllung des Produkts zu entfernen ist, bevor die Prüfspannung auch an innere Sekundärstromkreise angelegt wird.
Die Europäische Norm wurde im CLC/TC 108 "Sicherheit elektronischer Einrichtungen in den Bereichen Audio/Video, Informationstechnik und Kommunikationstechnik" ausgearbeitet. Zuständig in Deutschland ist das nationale Arbeitsgremium K 711 "Sicherheit elektronischer Einrichtungen für Audio/Video-, Informations- und Kommunikationstechnik" der DKE.