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Dieses Dokument (EN 17887-1:2024) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC89 „Wärmeschutz von Gebäuden und Bauteilen“ erarbeitet, dessen Sekretariat von SIS gehalten wird. Ein Faktor, der einen erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen von Gebäuden haben kann, ist die Leistungsfähigkeit der Bausubstanz. Da die Leistungsfähigkeit der Bausubstanz traditionell nie oder nur selten vor Ort getestet wurde, wurde davon ausgegangen, dass sie so funktioniert, wie sie ursprünglich konzipiert wurde. In den letzten Jahren hat sich jedoch eine Fülle von empirischen Erkenntnissen herauskristallisiert, die zeigen, dass es zu einer Diskrepanz zwischen der theoretischen Leistungsfähigkeit der Bausubstanz und ihrer gebauten Leistungsfähigkeit vor Ort kommen kann. Diese Diskrepanz zwischen entworfener und gemessener Leistung wird gemeinhin als die „Leistungslücke“ der Bausubstanz bezeichnet. Deshalb wurden in CEN/TC89, WG13 Testverfahren entwickelt, die die Leistung der Bausubstanz vor Ort messen und überprüfen und das Ausmaß einer möglichen „Leistungslücke“ ermitteln können. Ziel der Normenreihe DIN EN 17887 sowie 17888 ist die Bereitstellung einer Prüfmethode (Teil 1) und einer Analysemethode (Teil 2) zur Messung des aggregierten In-situ-Wärmeverlusts eines Gebäudes bzw. eines Prüfmusters. Diese Prüf- und Analysemethode kann als Stichprobenbestätigungsmethode für Großserienproduktion, als Bestätigung von Prototypen, als Bestätigung der Leistung besonders bedeutender Gebäude und möglicherweise als Diagnosewerkzeug zur Ermittlung der wirklichen Leistung einzelner Gebäudekomponenten und als Grundlage für weitere Untersuchungen und Maßnahmen verwendet werden. Die Prüfmethode ist anwendbar für sowohl neu gebaute als auch bestehende Einfamilienhäuser sowie für angebaute Einfamilienhäuser wie Doppelhäuser, Reihenhäuser und Wohnungen. Speziell angefertigte Prüfmuster, die einzelne Bauelemente darstellen (Bauwerkskörper), fallen nicht in den Anwendungsbereich der Normenreihe EN 17887, sondern werden in der Normenreihe EN 17888 behandelt. Der Teil 2 (Analysemethode) der Normenreihe EN 17887 und EN 17888 ist fast identisch und basiert auf denselben Forschungsarbeiten, gemessen unter britischen Wetterbedingungen, siehe Referenzliteratur [6]. Die Untersuchungen enthielten wenige Perioden mit extremeren thermischen Randbedingungen (wie nächtliche Abkühlung zum klaren Himmel, höhere Solarstrahlung etc.) und somit sind die dort im Anhang D angegebenen Messunsicherheiten und Fehlertoleranzen nur eingeschränkt zutreffend für Standorte in Deutschland mit stärker schwankenden Umgebungsbedingungen. Deshalb ist dieser Anhang D auch nur informativ. Es ist anzunehmen, dass für Häuser und Bauwerkskörper, an denen nicht alle Bauelemente und Materialien im Labor vorab spezielle wärmetechnische Messungen gemacht wurden, Messunsicherheiten von +/- 20 % oder höher zutreffen (und nicht die genannten +/- 6,3 %). Eine in-situ Messunsicherheit ist realistischer abgeschätzt in ISO 9869-3 “Thermal insulation of building elements, In-situ measurement of thermal resistance and thermal transmittance - Part 3: Probe insertion method“:2023, A.5.3, 5.4 und B.4 dargelegt. Da der Aufwand, solche in-situ-Messungen an ganzen Häusern oder speziellen Bauwerkskörpern über viele Wochen durchzuführen, hoch ist, ist die Erfahrung mit diesen Messverfahren in Deutschland gering, jedoch in einigen Institutionen seit vielen Jahren vorhanden und sollte weiter erprobt werden.
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