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Norm [AKTUELL]
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Die zivilen Anwendungen der Geoortung erfahren derzeit eine sprunghafte Entwicklung. Die aktuellste Marktanalyse bezüglich Globalen Navigationssatellitensystemen (GNSS, en: Global Navigation Satellite System), zeigt zwei Hauptanwendungsgebiete auf, die zusammengenommen praktisch den gesamten Markt unter sich aufteilen. - Intelligente Transportsysteme (ITS, en: Intelligent Transport Systems), überwiegend im Bereich der ITS für den Straßenverkehr. - Standortbezogene Dienste (LBS, en: Location Based Services), zugänglich auf Smartphones und Tabletts. Wenn ein ITS für den Straßenverkehr GNSS-Ortung erfordert, was bei den meisten dieser Systeme der Fall ist, stellt sich die Frage nach der Auswahl des Empfängertyps und seiner mindesterforderlichen Leistungsfähigkeiten, um den endgültigen Systemanforderungen auf Benutzerebene zu entsprechen. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, beinhaltet das System ein datenverarbeitendes Anwendungsmodul, das die Ausgaben (PVT - Position - Geschwindigkeit - Zeit; en: Position - Velocity - Time) eines GNSS-basierten Endgerätes ) verwendet, um den Dienst mit einer bestimmten End-zu-End-Leistung bereitzustellen. Diese hängt folglich von der Qualität der Ortungsausgaben ab, die je nach Systembetriebsbedingungen, aber auch in Abhängigkeit von der Leistung des Anwendungsmoduls selbst, in hohem Maße variieren kann. Die hiervon hauptsächlich betroffenen Intelligenten Transportsysteme sind: - GNSS-basierte Mautsysteme (Straßen, Parkplätze, Stadtgebiete und so weiter); - lokalisierte Notrufe (eCall-Systeme); - elektronische Fahrtenschreiber; - Taxameter; - Systeme für regulierten Güterverkehr (Gefahrstoffe, Viehtransport und so weiter); - Versicherungen nach dem "Pay-as-you-drive"-Prinzip; - Verkehrsleitsysteme, Verkehrsinformationssysteme; - Fahrerassistenzsysteme (FAS); - und so weiter. Manche ITS für den Straßenverkehr werden als "sicherheitskritische Systeme" angesehen, da ihr Versagen zu Todesfällen oder Verletzungen führen kann; andere sind "kritisch bezüglich der Haftung", da sie finanzielle und behördliche Aspekte einschließen. In manchen Fällen steht ihre Entwicklung in Abhängigkeit von einem offiziellen Zertifizierungs-/Zulassungsprozess. Insbesondere bei diesen Systemen besteht die starke Notwendigkeit, beweisen zu können, dass sie die Anforderungen an ihre End-zu-End-Leistung tatsächlich erfüllen. Derzeit sind keine Normen oder Standards vorhanden, um einen solchen Zertifizierungsprozess zu unterstützen; die von Natur aus schwierige Handhabung der Überprüfung von GNSS-Ortungsleistungen kommt dem erschwerend hinzu. Die Zielsetzung dieser Europäischen Norm liegt darin, diese Lücke zu füllen, indem ein Ansatz für die Handhabung von Leistungsaspekten von ortungsbasierten ITS für den Straßenverkehr bereitgestellt wird, der deutlich zwischen den jeweiligen Funktionen des Ortungsendgerätes und des Anwendungsmoduls unterscheidet. Diese Norm sieht Standarddefinitionen von Leistungsmetriken für die in Bezug auf ITS für den Straßenverkehr relevanten Ausgaben des GNSS-basierten Ortungsendgeräts, Definitionen der verschiedenen Betrachtungseinheiten, die bei der Festlegung eines Einsatzszenarios zu beachten sind, und letztendlich Verfahren zur Angleichung der Prüfergebnisse der verschiedenen Systemkomponenten vor, sodass die End-zu-End-Leistung des Systems überprüft werden kann. Das vorliegende Dokument kann von verschiedenen Stakeholdern, für verschiedene Zwecke genutzt werden: - durch Prüfinstitute, zur Überprüfung der Leistungsdaten des gesamten ITS für den Straßenverkehr, das ein bestimmtes Ortungsendgerät umfasst, und das für den Betrieb nach einem bestimmten Szenario vorgesehen ist, - durch Entwickler von ITS für den Straßenverkehr, für die Auswahl der richtigen, mit den Anwendungsleistungen übereinstimmenden Ortungstechnologie, oder zur Abstimmung von Anwendungsalgorithmen in Bezug auf die Endgeräteleistungen, - durch Hersteller von Ortungsendgeräten, für die Entwicklung einer eigens für solche Anwendungen bestimmten spezialisierten Ortungsendgerätereihe, oder für die Empfehlung von Produkten an Entwickler von ITS für den Straßenverkehr. Dieses Dokument wurde vom Technischen Komitee CEN/CLC/TC 5 "Raumfahrt" erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN (Deutschland) gehalten wird. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 131-06-02 AA "Interoperabilität von Informations-, Kommunikations- und Navigationssystemen" im DIN-Normenausschuss Luft- und Raumfahrt (NL).
Dieses Dokument ersetzt DIN EN 16803-1:2016-12 .
Gegenüber DIN EN 16803-1:2016-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Abschnitt 2 hinzugefügt; b) Aktualisierung der Begriffe; c) Tabelle 4 hinzugefügt; d) Abschnitt 6 überarbeitet; e) Anhang A überarbeitet; f) Anpassung an die aktuellen Gestaltungsregeln und redaktionelle Überarbeitung.