DIN EN 16603-50-14:2014-12

Diese Norm legt einen einheitlichen Satz elektrischer Schnittstellen für sensorische Erfassung und Aktorsteuerung in Raumfahrzeugen fest. Bei den in dieser Norm spezifizierten Schnittstellen handelt es sich um traditionelle Punkt-zu-Punkt-Schnittstellen, die in modernen Raumfahrzeugen allgemein verwendet werden. Die in dieser Norm spezifizierten Schnittstellen umfassen analoge und diskrete digitale Schnittstellen, die für Zustandsmessungen und -kontrollen verwendet werden, sowie digitale, serielle Punkt-zu-Punkt-Schnittstellen, die zur digitalen Datenerfassung und zum Steuern von Geräten genutzt werden. Diese Norm legt Folgendes fest: Identifikation der Schnittstellensignale; Wellenformen der Schnittstellensignale; zeitbezogene Anforderungen der Signale; Signalmodulation; Spannungspegel; Eingangs- und Ausgangsimpedanz; Anforderungen an den Überspannungsschutz; Bitanordnung in digitalen Datenworten; gegebenenfalls Verkabelungsanforderungen. Diese Norm behandelt nicht: Anforderungen an die Verbindungselemente; Semantik der digitalen Datenworte; Formate und Semantik von Meldungen oder Blöcken. Anforderungen an Verbindungselemente werden nicht behandelt, da diese normalerweise projekt- oder missionsspezifisch sind. Diese Norm soll einen einheitlichen Satz von Festlegungen zu diesen Schnittstellen einführen und generische Implementierungen unterstützen, die während unterschiedlicher Missionen wiederverwendet werden können. Falls in Bezug genommen, ist die vorliegende Norm als Ergänzung zu den bereits vorhandenen Schnittstellennormen ANSI/TIA/EIA-422B-1994 und ITU-T-Empfehlung V.11 (vormals "CCITT-Empfehlung") - (03/93) anwendbar. Eine Anleitung zur Anpassung der vorliegenden Norm ist in Anhang A enthalten. Diese Norm darf auf die speziellen Merkmale und Vorgaben eines Raumfahrtprojektes nach ECSS-S-ST-00 ausgelegt werden. Dieses Dokument (EN 16603-50-14:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/CLC/TC 5 "Raumfahrt" erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN (Deutschland) gehalten wird. Dieses Dokument wurde speziell zur Behandlung von Raumfahrtsystemen erarbeitet und hat daher Vorrang vor jeglicher Europäischer Norm, da es denselben Anwendungsbereich hat, jedoch über einen größeren Geltungsbereich (zum Beispiel Luft- und Raumfahrt) verfügt.