DIN EN 16603-10-09:2014-09

Die eindeutige Festlegung von Bezugsrichtungen, Koordinatensystemen und ihrer Wechselbeziehungen ist Teil des Systemtechnik-Prozesses. Probleme, die durch eine unangemessene frühzeitige Festlegung entstehen, bleiben während des Austausches von technischen Informationen oftmals unbemerkt. Diese Norm behandelt dieses Problem, indem die technischen Aspekte von den Themen im Zusammenhang mit dem Prozess, der Aufrechterhaltung und der Übertragung derartiger Informationen abgetrennt werden. Abschnitt 4 enthält einige Erklärungen und Begründungen, die für alle Arten von Raumfahrtsystemen, Missionen und Phasen gelten. Abschnitt 5 enthält die Anforderungen und Empfehlungen. Hilfs- und Informationsmaterial wird in den Anhängen zur Verfügung gestellt. Das Ziel der Norm über Koordinatensysteme ist es, die Anforderungen in Bezug auf die verschiedenen Koordinatensysteme sowie ihre gegenseitigen Wechselbeziehungen und Transformationen festzulegen, die zur Festlegung der Mission, für die technische Bearbeitung, die Verifizierung, für den Betrieb und die Verarbeitung von Ausgabedaten eines Raumfahrtsystems und seiner Elemente verwendet werden. Diese Norm soll eine praktische, auf die Raumfahrt konzentrierte Implementierung von Koordinatensystemen bieten, indem eine Reihe von Definitionen und Anforderungen entwickelt wird. Diese Definitionen und Anforderungen bilden eine gemeinsame Bezugsgrundlage oder "Prüfliste" der maximalen Nutzbarkeit für die Organisation und Durchführung von Systemtechnik-Tätigkeiten eines Raumfahrtsystemprojektes oder für die Beteiligung an einer beliebigen Stufe der Systemzerlegung als Kunde oder Lieferant. Diese Norm darf auf die speziellen Merkmale und Vorgaben eines Raumfahrtprojekts nach ECSS S ST 00 ausgelegt werden. Dieses Dokument (EN 16603-10-09:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/CLC/TC 5 "Space" erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Dieses Dokument basiert auf ECSS-E-ST-10-09C. Dieses Dokument wurde speziell zur Behandlung von Raumfahrtsystemen erarbeitet und hat daher Vorrang vor jeglicher Europäischer Norm, da es denselben Anwendungsbereich hat, jedoch über einen größeren Geltungsbereich (zum Beispiel Luft- und Raumfahrt) verfügt.