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Norm [AKTUELL]
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In Raumfahrzeugen verwendete Materialien und Hardware sowie Vakuumkammern können durch eine oder mehrere der folgenden organischen Substanzen kontaminiert werden: flüchtige, kondensierbare Produkte aus Materialien, die im Vakuum ausgasen; flüchtige, kondensierbare Produkte von Ausgasungsmaterialien; von Pumpsystemen zurückströmende Produkte; durch Handhabung verursachte Rückstände (zum Beispiel menschliches Fett); Rückstände von Reinigungsmitteln; ungefilterte externe Verunreinigungen; bestimmte kriechfähige Substanzen (zum Beispiel Silicone). Zur Identifizierung organischer Spezies gibt es mehrere Verfahren, zum Beispiel die Massenspektrometrie, die Gaschromatographie und die Infrarotspektroskopie oder eine Kombination dieser Verfahren. Die am häufigsten angewendete Infrarotspektroskopie ist ein einfaches, vielseitiges und schnelles qualitatives und quantitatives Analyseverfahren, das eine hohe Auflösung bietet. Auf diesem Verfahren basiert die vorliegende Norm. Diese Norm legt Anforderungen an Prüfungen fest, bei denen organische Kontaminationen auf Oberflächen mit Hilfe direkter und indirekter Verfahren der Infrarotspektroskopie bestimmt werden. Die Norm gilt für Überprüfung und Erkennung einer organischen Kontamination für bemannte und unbemannte Raumfahrzeuge, Trägerraketen, Nutzlasten, Versuche, terrestrische Einrichtungen zur Vakuumprüfung und Reinräume. Folgende Prüfverfahren werden erfasst: direkte Entnahme von Proben der Kontaminanten; indirekte Entnahme von Proben der Kontaminanten durch Abwaschen und Abreiben. Zu dieser Norm gehören mehrere informative Anhänge, die Richtlinien für folgende Themen geben: qualitative und quantitative Auswertung der Spektraldaten; Kalibrierung des Infrarotgeräts; Schulung der Bediener; Anwendung von Vergleichsplatten zum Nachweis molekularer Kontamination; Sammeln molekularer Kontamination; Kontaktprüfung zum Messen des Kontaminationstransfers der Materialien; Eintauchprüfung zum Messen des extrahierbaren Kontaminationspotenzials der Materialien; Auswahlkriterien für die Prüfeinrichtung. Diese Norm darf auf die speziellen Merkmale und Vorgaben eines Raumfahrtprojekts nach ECSS S ST 00 ausgelegt werden. Dieses Dokument (EN 16602-70-05:2013) wurde vom Technischen Komitee CEN/CLC/TC 5 "Raumfahrt" erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN (Deutschland) gehalten wird. Dieses Dokument wurde speziell zur Behandlung von Raumfahrtsystemen erarbeitet und hat daher Vorrang vor jeglicher Europäischer Norm, da es denselben Anwendungsbereich hat, jedoch über einen größeren Geltungsbereich (zum Beispiel Luft- und Raumfahrt) verfügt.