DIN EN 16357:2013-11

Die Europäische Norm wurde im CEN/TC 260 "Düngemittel und Calcium-/Magnesium-Bodenverbesserungsmittel" (Sekretariat: DIN) durch die Arbeitsgruppe WG 3 "Calcium-/Magnesium-Bodenverbesserungsmittel" unter deutscher Leitung und Sekretariatsführung und aktiver Beteiligung deutscher Experten erstellt. Die nationale Spiegelung erfolgt im Arbeitsausschuss NA 057-03-02 AA "Düngemittel" im Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL).
Kalk hat Einfluss auf alle wesentlichen Vorgänge im Boden. Bodenchemie (Nährstoffverfügbarkeit), Bodenbiologie (mikrobielle Aktivität) und Bodenphysik (Stabilität und Ausprägung der Bodenstruktur) verändern sich in Abhängigkeit vom pH-Wert des Bodens. Kalke, die als Düngemittel eingesetzt werden, müssen deshalb bestimmte Qualitätsparameter erfüllen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Neben dem Mindestgehalt an basisch wirksamen Inhaltsstoffen und der Mahlfeinheit ist die Reaktivität als Maß für die Umsetzbarkeit im Boden ein wichtiger qualitätsbestimmender Faktor. Im vorliegenden Dokument wird ein Verfahren zur Bestimmung der Reaktivität von Calciumcarbonat sowie carbonatischen Calcium-/Magnesium-Bodenverbesserungsmitteln festgelegt. Die Geschwindigkeit und Wirksamkeit deren Neutralisationspotentials werden durch automatische Titration mit Citronensäure beurteilt. Das Verfahren gilt nur für Produkte mit einer Korngröße von höchstens 6,3 mm bestimmt nach DIN EN 12948. Es erfolgt eine begrenzte Zersetzung von Carbonaten innerhalb einer bestimmten Zeitspanne. Unter stabilen pH-Bedingungen (pH-Wert: 4,5) wird mit einem Titrierautomaten titriert. Der Verbrauch an Citronensäure innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (15 min) ist ein direktes Maß für die Reaktionsgeschwindigkeit der untersuchten Produkte. Die Präzisionsdaten wurden in einem Ringversuch ermittelt, der unter Beteiligung von 16 Laboratorien im Jahr 2010 durchgeführt wurde und in dem eine Reihe verschiedener Calcium-/Magnesium-Bodenverbesserungsmittel einschließlich Kalkstein, Dolomit, magnesiumhaltiger Kalkstein und Kreide unterschiedlicher Mahlfeinheit oder Erscheinungsform, untersucht wurde. Die Präzisionsdaten sind in der Norm in Tabelle 1 zusammengefasst. Weiterhin ist die Versuchsanordnung der Prüfeinrichtung graphisch dargestellt.