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Norm [AKTUELL]
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Dieses Dokument beschreibt ein Multireferenzverfahren zum Nachweis und zur Bestimmung lipophiler Toxine (fettlösliche Algentoxine, die von Dinoflagellaten produziert werden) in Schalentieren und Schalentiererzeugnissen mit LC-MS/MS. Dieses Verfahren wurde in einem aus drei Teilen bestehenden Ringversuch durch die Untersuchung sowohl natürlich kontaminierter Homogenate als auch aufgestockter Extrakte validiert. Die Nachweisgrenze (LOD) wurde für DSP-Toxine, Azaspirosäuren und Pectenotoxine mit 6 µg/kg Schalentierfleisch und für Yessotoxine mit 10 µg/kg Schalentierfleisch bestimmt. Die quantitative Bestimmung von Okadasäure, Pectenotoxin-2 (PTX-2), Azaspirosäure-1 (AZA-1) und Yessotoxin (YTX) kann aufgrund kommerziell erhältlicher Standardsubstanzen direkt durchgeführt werden. Unter der Annahme eines gleichen Responsefaktors wird Okadasäure für die indirekte quantitative Bestimmung der beiden Dinophysistoxine Dinophysistoxin-1 (DTX-1) und Dinophysistoxin-2 (DTX-2) verwendet; ebenso wird Azaspirosäure-1 (AZA-1) für die indirekte quantitative Bestimmung von Azaspirosäure-2 (AZA-2) und Azaspirosäure-3 (AZA-3) verwendet, während YTX für Homo-Yessotoxin (Homo-YTX) und OH-Yessotoxin (OH-YTX) verwendet wird, und PTX-2 für PTX-1. Als Bestimmungsgrenze ergab sich für die DSP-Toxine, Azaspirosäuren und Pectenotoxine ein Wert von 20 µg/kg Schalentierfleisch und für Yessotoxine ein Wert von 35 µg/kg Schalentierfleisch. Mit Hilfe eines Hydrolyseschrittes können auch die Ester von Okadasäure, DTX-1 und DTX-2 quantitativ gemessen werden. Das gesamte Schalentierfleisch wird aus der Schale ausgelöst und homogenisiert. Die Extraktion erfolgt mit wässrigem Methanol (φ = 80 %). Zur Trennung wird eine HPLC-Säule mit einer Umkehrphase und einem binären Gradienten verwendet, während die Detektion durch MS/MS erfolgt. Die Konzentration der lipophilen Toxine wird mit Hilfe der externen Kalibrierung bestimmt. Diese Europäische Norm ist vom Technischen Komitee CEN/TC 275 "Lebensmittelanalytik - Horizontale Verfahren" (Sekretariat: DIN) des Europäischen Komitees für Normung (CEN) nach eingehenden Vorarbeiten der Arbeitsgruppe 5 "Biotoxine (Mycotoxine und Phycotoxine)" erarbeitet worden. Das zuständige deutsche Arbeitsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 057-01-03 AA "Biotoxine" des Normenausschusses "Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte" (NAL) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.