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Norm [AKTUELL]
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Ziel dieser Norm ist die Möglichkeit umfassender Vergleiche von Veränderungen der hydromorphologischen Eigenschaften von Fließgewässern in ganz Europa (zum Beispiel für Berichte bei der Europäischen Umweltagentur). Die Bewertung der "Qualität" von Fließgewässern in Europa hat sich während der vergangenen 20 Jahre weiterentwickelt. Ausgehend von der ursprünglichen Konzentration auf die organische Verschmutzung beruht diese heute auf Verfahren zur Bestimmung einer ganzen Bandbreite chemischer und biologischer Merkmale. In letzter Zeit haben mehrere europäische Länder Systeme zur Bewertung der hydromorphologischen Eigenschaften von Fließgewässern entwickelt. Die EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat durch die Forderung nach einer Bestimmung des "ökologischen Zustands" anhand von Makrophyten, Phytobenthos, Wirbellosen und Fischen den Bedarf dieser umfangreicheren Betrachtung der "Qualität" von Fließgewässern bestärkt. Die Richtlinie fordert außerdem, dass die hydromorphologischen und physikalisch-chemischen Bedingungen für biologische Gemeinschaften geeignet sein sollen, obwohl für die Hydromorphologie nur der "sehr gute Zustand" festgelegt ist. Während die Anleitung zur Beurteilung hydromorphologischer Eigenschaften von Fließgewässern (DIN EN 14614) ein Protokoll für Freilanduntersuchungen und die Aufzeichnung der Kenngrößen beschreibt, ist die vorliegende Norm hingegen eine Anleitung zur Bewertung der Veränderung hydromorphologischer Eigenschaften von Fließgewässern. Hierin geht es hauptsächlich um die Auswirkungen der Belastung durch den Menschen auf Fließgewässer; somit kann sie bei der Umsetzung von Anforderungen der WRRL hilfreich sein, indem sie das Ausmaß aufzeigt, in dem diese Belastungen zu Abweichungen von den hydromorphologischen Referenzbedingungen geführt haben. Obwohl die in dieser Norm beschriebene Vorgehensweise die hydromorphologische Beschreibung von Fließgewässern ermöglicht, ist es nicht das Ziel, ein Verfahren zur Definition des "sehr guten Zustands" nach WRRL darzustellen oder weitreichende Verknüpfungen zur hydromorphologischen Klassifizierung für Bewertungen des ökologischen Zustandes herzustellen. Zusätzlich zu seiner Bedeutung für die Umsetzung von Anforderungen der WRRL findet diese Norm Anwendung bei der Flächennutzungsplanung, dem Naturschutz, der Umweltverträglichkeitsprüfung, dem Management von Flusseinzugsgebieten, der Risikobewertung von Hochwasser (zum Beispiel EG-Hochwasserrichtlinie) und setzt Planziele für die Fließgewässerrenaturierung.
Die Europäische Norm wurde vom CEN/TC 230 "Wasseranalytik" erarbeitet. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitskreis NA 119-01-03-05-06 AK "Biologisch-ökologische Gewässeruntersuchung" des Arbeitsausschusses NA 119-01-03 AA "Wasseruntersuchung" im NAW. Die Arbeiten wurden aus Mitteln des Länderfinanzierungsprogramms "Wasser, Boden und Abfall" gefördert.