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Norm [AKTUELL]
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Diese Norm legt Anforderungen an galvanisch abgeschiedene Überzüge aus Aluminium und Aluminiumlegierungen auf Eisenwerkstoffen, auf Grundwerkstoffen aus Kunststoff, auf Titanwerkstoffen, Nickelwerkstoffen und leitfähig gemachten nichtmetallischen Grundmaterialien, zum Beispiel Kunststoffen, fest. Die Überzüge dienen als Korrosions- beziehungsweise Kontaktkorrosionsschutz und für andere technische Anwendungen.
Die galvanische Abscheidung von Überzügen aus Aluminium und Aluminiumlegierungen bietet verschiedene Vorteile:
Die Vermeidung einer Wasserstoffversprödung resultiert aus der Verfahrenstechnik der galvanischen Aluminiumabscheidung, da diese in aprotischen, organischen Lösungsmitteln erfolgt, in denen das Aluminium in Form eines aluminiumorganischen Komplexes gelöst ist. Um diese Elektrolyte vor Luftfeuchtigkeit (Wasser) und Luftsauerstoff zu schützen, erfolgt die Aluminiumabscheidung unter einer Inertgas-Atmosphäre aus Stickstoff oder Argon. Als Anodenmaterial wird Aluminium eingesetzt, das einen Reinheitsgrad von > 99,7 % aufweist. Bei der Abscheidung des Aluminiums erfolgt eine elektrolytische Raffination, die zu einem Aluminiumüberzug führt, dessen Reinheitsgrad einen Massenanteil von 99,99 % Al aufweist. Die hohe Reinheit des Aluminiums bildet die Basis für den Korrosionsschutz. Der Korrosionsschutz des Aluminiumüberzugs kann durch herkömmliche Verfahren zur Nachbehandlung des Aluminiums, wie zum Beispiel Umwandlungsüberzüge, erhöht werden. Die hohe Schutzwirkung in chlorhaltigen Medien basiert auf der Tatsache, dass Reinaluminium eine geringe Eigenkorrosion aufweist, weil sich das Aluminium mit einer dünnen Oxidschicht durch Luftsauerstoff passiviert. Die Oxidschicht des Reinaluminiumüberzugs ist in einem pH-Bereich von 4,0 bis 8,5 stabil. Bei Korrosionsschädigungen entstehen keine voluminösen Korrosionsprodukte. Die galvanisch abgeschiedenen Aluminiumüberzüge schützen Eisenwerkstoffe kathodisch. Polarisations-effekte in chlorfreien Medien, wie zum Beispiel Kondenswasser, können jedoch zu einem anodischen Schutzverhalten in derartigen Elektrolyten führen. Dieser Effekt kann durch Beimischung von beispielsweise Zink oder Magnesium zum Aluminium reduziert werden. Aufgrund geringer Auflösungsstromdichten und weitgehender Porenfreiheit können die Überzüge auch als Kontaktkorrosionsschutz auf edleren Werkstoffen wie rostfreien Stählen und Kupferlegierungen geeignet sein. Aus Gründen der Haftfestigkeit kann die Anwendung eines Nickelstrikes notwendig werden.
Die hohe Duktilität der Überzüge ermöglicht eine extreme Verformung der Werkstücke im beschichteten Zustand.
Die Europäische Norm EN 15646:2009 wurde im CEN/TC 262 "Metallische und andere anorganische Überzüge" (Sekretariat: BSI, Vereinigtes Königreich) erarbeitet. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 062-01-76 AA "Galvanische Überzüge" des NMP.
Dieses Dokument ersetzt DIN 50898:2005-12 .
Gegenüber DIN 50898:2005-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Norm-Nummer durch Übernahme der Europäischen Norm geändert; b) die Norm wurde redaktionell überarbeitet.