DIN EN 15460:2008-01

In dieser Anleitung ist ein Verfahren für die Untersuchung aquatischer Makrophyten in Seen festgelegt, hauptsächlich zur Bewertung des ökologischen Zustandes als biologisches Qualitätselement. Die hier enthaltenen Informationen schließen die Zusammensetzung und die Häufigkeit aquatischer Makrophytenflora ein.

Makrophyten sind eine bedeutende Komponente aquatischer Ökosysteme und können für die Überwachung des ökologischen Zustandes verwendet werden. Die Einbeziehung von Makrophyten in die Gewässeruntersuchung ist Bestandteil zahlreicher europäischer und nationaler Richtlinien, wie z. B.

• der Richtlinie des Rates vom 21. Mai 1991 über die Behandlung von kommunalem Abwasser (91/271/EWG)
• der Richtlinie des Rates vom 12. Dezember 1991 zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigung durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen (91/676/EWG)

• ÖNORM M 6231 "Richtlinie für die ökologische Untersuchung und Bewertung von stehenden Gewässern"

• der Loi sur l'eau de 1992 (KKK).

Makrophyten sind eine der vier obligatorischen biologischen Qualitätskomponenten der EG-Wasserrahmenrichtlinie (Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik) und sollten bei der ökologischen Klassifizierung aller Seen berücksichtigt werden. Zusätzlich zu ihrer bedeutenden ökologischen Rolle beruht die Verwendung von Makrophyten als Indikatoren des ökologischen Zustandes in stehenden Gewässern auf der Tatsache, dass bestimmte Arten und Artengruppen als Indikatoren für bestimmte Typen stehender Gewässer gelten und durch anthropogene Einflüsse beeinträchtigt werden. In bestimmten Situationen ist ein Mangel an Makrophyten ein natürliches Charakteristikum einzelner aquatischer Habitat-Typen. Beispielsweise in Seen mit hohen Huminstoffgehalten oder hoher Trübung können Makrophyten aufgrund der verminderten Lichteindringtiefe fast vollständig fehlen. Ein großes Spektrum an Probenahme- und Untersuchungsverfahren ist für spezifische Aufgabenbereiche einschließlich Naturschutzfragen, Beurteilung von Entwässerungseffekten, Bewirtschaftung und ökologischer Verbesserung entwickelt worden.

Diese Anleitung wird besonders für die Untersuchung natürlicher und künstlicher Seen mit dem Ziel der Bewertung des ökologischen Zustandes oder des Zustandes der Makrophytenvegetation selbst empfohlen. Sie könnte jedoch auch für die Überwachung hinsichtlich der Wasserbeschaffenheit oder anderer Anwendungsbereiche angewendet werden.

Die Europäische Norm wurde in der CEN/TC 230/WG 2 "Biologische und ökologische Untersuchungsverfahren" erstellt.

Die vorbereitenden Arbeiten zu dieser Norm wurden vom Arbeitskreis "Biologisch-ökologische Gewässeruntersuchung" (NA 119-01-03-05-06 AK) des Arbeitsausschusses NA 119-01-03 AA "Wasseruntersuchung" durchgeführt und aus Mitteln des Länderfinanzierungsprogramms "Wasser, Boden und Abfall" gefördert.