Montag bis Freitag von 08:00 bis 15:00 Uhr
Norm [AKTUELL]
Produktinformationen auf dieser Seite:
Schnelle Zustellung per Download oder Versand
Jederzeit verschlüsselte Datenübertragung
Diese Norm konkretisiert einschlägige Anforderungen von Anhang I der EU-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG an erstmals im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) in Verkehr gebrachte Maschinen, um den Nachweis der Übereinstimmung mit diesen Anforderungen zu erleichtern. Ab dem Zeitpunkt ihrer Bezeichnung als Harmonisierte Norm im Amtsblatt der Europäischen Union kann der Hersteller bei ihrer Anwendung davon ausgehen, dass er die von der Norm behandelten Anforderungen der Maschinenrichtlinie eingehalten hat (so genannte Vermutungswirkung). Diese Europäische Norm behandelt alle signifikanten Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Gefährdungsereignisse, die auf Nahrungsmittelportioniermaschinen, wie nachfolgend definiert, zutreffen, sowie auf die typischerweise in sie integrierten Geräte, das heißt Produktpumpen, Produkthebevorrichtungen, Fördereinrichtungen und Taktgeber, wenn sie bestimmungsgemäß und unter Bedingungen von durch den Hersteller vernünftigerweise vorhersehbaren Fehlanwendungen verwendet werden. Diese Europäische Norm behandelt die signifikanten Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Gefährdungsereignisse während des Transports, der Montage und der Installation, der Inbetriebnahme, der Verwendung und der Außerbetriebnahme wie in EN ISO 12100 festgelegt. Diese Europäische Norm gilt nicht für die folgenden Maschinen: - Schneckenportionierer oder Schnecken-Füllmaschinen und gravimetrische Dosierer, Sicherheitsanforderungen für diese Maschinen sind in EN 415-3 enthalten; - automatische Teigteilmaschinen, Sicherheitsanforderungen für diese Maschinen sind in EN 12042 enthalten; - Füllmaschinen für Wurstwaren, Sicherheitsanforderungen für diese Maschinen sind in EN 12463 enthalten; - Wölfe, Sicherheitsanforderungen für diese Maschinen sind in EN 12331 enthalten; - Nahrungsmittelportioniermaschinen, die ausschließlich von Hand betrieben werden. Dieses Dokument behandelt nicht die Gefährdungen in Bezug auf den Einsatz von Portioniermaschinen in einer potentiell explosionsfähigen Atmosphäre. Diese Europäische Norm gilt nicht für Nahrungsmittelportioniermaschinen, die vor dem Tag der Veröffentlichung als Europäische Norm gebaut wurden. Diese Europäische Norm behandelt fünf verschiedene Typen von Nahrungsmittelportioniermaschinen. Diese Maschinen können freistehende Maschinen sein oder in andere Maschinen eingebaute Baugruppen, wie zum Beispiel Tortelettmaschinen. Nahrungsmittelportioniermaschinen können vollautomatisch mit integrierter Produktfördereinrichtung oder integriertem Produkttaktgeber beziehungsweise halbautomatisch arbeiten, wobei sie eine Portion ableiten, wenn dies vom Bediener verlangt wird. Ein Kolbenportionierer besteht üblicherweise aus einem Produkttrichter, einem Drehschieber, einer Produktdosierkammer in Form eines Kolbens und einem Produktausgabeventil. Bei einigen Kolben-portionierern sind mehrere Produktdosierkammern und Produktausgabeventile eingebaut. Bei einigen Konstruktionen wird das Produkt ohne ein separates Produktausgabeventil direkt durch den Drehschieber ausgegeben. Die Menge des ausgegebenen Produkts wird durch die Hubhöhe des Kolbens in der Produktdosierkammer verändert. Kolbenportionierer werden zum Abfüllen von Flüssigkeiten und flüssigkeitshaltigen Feststoffen in Suspensionen und Pasten eingesetzt. Das Produktausgabeventil kann fest am Portionierer angebaut sein oder eine flexible Leitung verwenden und in einigen Fällen vom Bediener gehalten werden. Bild 1 zeigt den typischen Querschnitt eines Kolbenportionierers. Ein Kammerportionierer ist mit einer oder mehreren über einen Produkttrichter von oben durch Schwerkraft gefüllten Dosierkammer ausgerüstet. Wenn die Kammer mit dem Produkt gefüllt ist, wird der Produktfluss entweder durch die sich bewegende Kammer oder eine Produktschneideeinrichtung für das Produkt gestoppt. Die Kammer wird dann durch den Boden entweder durch Bewegen der Kammer oder durch Bewegen einer Platte am Grund der Kammer entleert. Die ausgegebene Produktmenge wird durch die Hubveränderung in der Kammer variiert. Kammerportionierer werden typischerweise für freifließende Produkte, wie gekochter Reis oder Nudeln, eingesetzt. Bild 2 zeigt den typischen Querschnitt eines Kammerportionierers. Ein Walzenportionierer ist üblicherweise mit einem Produkttrichter ausgerüstet, der das Produkt zwei oder mehr gerillten gegenläufigen Walzen zuführt. Diese Walzen treiben das Produkt durch eine oder mehrere Matrizen, die das Produkt formen. Das Produkt wird dann durch eine Produktschneideeinrichtung, zum Beispiel eine Drahttrennvorrichtung, geteilt. Bei einigen Maschinetypen wird die Matrize bewegt, während das Produkt ausgegeben wird, wodurch ein geformtes Produkt entsteht. Die Masse des ausgebrachten Produkts wird durch Umstellen der Schnittzeiten der Trennvorrichtung verändert. Walzenportionierer werden typischerweise zum Portionieren von Teig und Süßwaren eingesetzt. Bild 3 zeigt den typischen Querschnitt eines Walzenportionierers. Ein Pumpenportionierer hat einen Produkttrichter, der das Produkt einer Pumpe zuführt, welche wiederum Rohrleitungen füllt, an denen ein oder mehrere Produktausgabeventile montiert sind. Die Produktausgabeventile können feststehend sein, sich auf und ab oder hin und her synchron mit einer Produktfördereinrichtung bewegen. Die ausgebrachte Menge wird durch die Öffnungszeiten der Produktausgabeventile verändert. Pumpenportionierer werden typischerweise zum Portionieren von Flüssigkeiten oder Flüssigkeiten mit fein geschnittenen Feststoffanteilen benutzt. Bild 4 zeigt den typischen Querschnitt eines Pumpenportionierers. Ein Schneckenportionierer ist mit einem Produkttrichter ausgestattet, in den eine Schnecke eingebaut ist. Bei der Schneckendrehung wird das Produkt vom Produkttrichter in ein Rohr gepresst. Es ist möglich, dass der Produkttrichter sowohl mit Rührern ausgestattet ist, die das Produkt zur Schnecke transportieren als auch mit einer Dosierkammer und einem Produktausgabeventil, das am Ende der Schnecke angebracht ist. Die Produktmenge kann durch die Drehgeschwindigkeit der Schnecke, durch Volumenänderung in der Dosierkammer oder durch Steuerung des Produktausgabeventils verändert werden. Schneckenportionierer werden typischerweise zum Portionieren von Teig, Pasten oder Cremes eingesetzt. Bild 5 zeigt den typischen Querschnitt eines Schneckenportionierers. Diese Norm beinhaltet die Deutsche Fassung der vom Technischen Komitee CEN/TC 153 "Nahrungsmittelmaschinen - Sicherheits- und Hygieneanforderungen" im Europäischen Komitee für Normung (CEN) ausgearbeiteten EN 15180:2014. Die nationalen Interessen bei der Erarbeitung wurden vom Ausschuss NA 060-18-12 AA "Sicherheit" im Fachbereich "Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen" des DIN-Normenausschusses Maschinenbau (NAM) wahrgenommen. Vertreter der Hersteller und Anwender von Nahrungsmittelmaschinen sowie der Berufsgenossenschaften waren an der Erarbeitung beteiligt.