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Norm [AKTUELL]
Diese Norm ist Bestandteil des DVGW Regelwerks.
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Diese Europäische Norm legt ein Verfahren zur Gewinnung eines Migrationswassers zur Bestimmung von Geruch und Geschmack von Produkten aus organischen Materialien fest, die für den Kontakt mit Trinkwasser vorgesehen sind und in Rohrleitungssystemen verwendet werden. Solche Produkte beinhalten Rohre, Formstücke, Ausrüstungsgegenstände und Beschichtungen. Die Norm ist auf Produkte anwendbar, die unter verschiedenen Bedingungen für Verteilung, Transport und Lagerung von Trinkwasser und Rohwasser, das zu Trinkwasser aufbereitet werden soll, vorgesehen sind. Die Anwendung der zukünftigen Norm kann von einschlägigen nationalen Vorschriften beziehungsweise von System- und Produktnormen abhängig sein. Die Norm legt ein Prüfverfahren fest, das aus verschiedenen Teilschritten besteht. Nach einer festgelegten Vorbehandlung aus Spülen, Stagnation mit Prüfwasser und nachfolgendem Vorwaschen wird die Oberfläche der Prüfstücke, die in der Praxis dem Trinkwasser ausgesetzt ist, mit Prüfwasser in Kontakt gebracht. Der Migrationsvorgang wird unter festgelegten Bedingungen folgendermaßen durchgeführt: Die Prüfstücke werden für 72 h bei 23 °C (Kaltwasser-Prüfung) mit gechlorten und, wenn erforderlich, chlorfreien Prüfwässern, oder für 24 h bei einer Temperatur von 60 °C (Warmwasser-Prüfung) oder 85 °C (Heißwasser-Prüfung) mit chlorfreiem Prüfwasser in Kontakt gebracht. Ist eine Warm- oder Heißwasser-Prüfung gefordert, muss zusätzlich eine Kaltwasser-Prüfung durchgeführt werden. Nach diesem Kontakt bestimmt ein Panel den Geruchsschwellenwert und den Geschmacksschwellenwert des Migrationswassers. Es wird daran erinnert, dass hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität, die sich aus dem Kontakt mit Materialien, die zur Förderung und Verteilung verwendet werden, entwickeln können, sowie hinsichtlich der Auswahl des Prüfwassers (chlorfrei, gechlort) und seiner Temperatur und der Anzahl zusätzlicher Migrationsperioden nationale Vorschriften weiterhin Gültigkeit besitzen. Im Vergleich zur Vorgängerfassung wurden wesentliche Änderungen vorgenommen. So wurden unter anderem der Anwendungsbereich deutlich erweitert (alle organischen Produkte, einschließlich Beschichtungen und vor Ort aufgebrachte Produkte), die Bestimmungsverfahren für die Geruchs- und Geschmacksschwellenwerte nach DIN EN 1622 festgelegt, ein Verfahren zur Qualifizierung des Panels eingeführt und die Herstellung der Migrationswässer spezifiziert und DIN EN 12873-1 angepasst. Diese Norm wurde von der Arbeitsgruppe "Wechselwirkungen von Werkstoffen in Kontakt mit Trinkwasser" (WG 3) des CEN/TC 164 "Wasserversorgung" erarbeitet. Für Deutschland war federführend der DIN-DVGW-Gemeinschaftsarbeitsausschuss NA 119-07-09 AA "Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser" im DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW) an der Bearbeitung beteiligt.
Dieses Dokument ersetzt DIN EN 1420-1:1999-11 .
Gegenüber DIN EN 1420-1:1999-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) das Prüfverfahren für den TON und TFN nach EN 1622 wurde festgelegt; b) ein Verfahren zur Qualifizierung des Panels wurde eingeführt; c) die Herstellung von Migrationswässern wurde spezifiziert und entspricht nun EN 12873-1; d) der Anwendungsbereich dieser Norm wurde erweitert: Sämtliche organischen Produkte, die mit Trinkwasser in Berührung kommen (einschließlich Beschichtungen und vor Ort aufgebrachte Produkte) können nach dieser Norm geprüft werden.