DIN EN ISO 21043-4:2024-06 - Entwurf

Dieses Dokument legt Anforderungen fest und gibt Empfehlungen für die Auswertung von Beobachtungen mit dem Ziel, zu Gutachten oder Beurteilungen zu gelangen, die Fragen beantworten, die für die Entscheidungsfindung in Ermittlungen oder Gerichtsverfahren maßgebend sind. Dieses Dokument enthält Anforderungen, die für alle forensischen/kriminaltechnischen Disziplinen gelten. Dieses Dokument enthält Anforderungen, die gelten, wenn das Gutachten oder die Beurteilung direkt auf menschlichem Urteilsvermögen beruht und wenn das Gutachten/die Beurteilung auf der Auswertung anhand eines statistischen Modells beruht. Dieses Dokument gilt für Auswertungen, die am Tatort, in einer Forensikeinrichtung beziehungsweise einem Kriminaltechnischen Institut oder in einer Gerichtssituation erfolgen. Falls die sich aus der Analyse ergebenden Beobachtungen eine direkte Antwort auf die betreffende Frage geben, ist eine Auswertung nicht notwendig und sind die Anforderungen dieses Dokuments nicht anwendbar. In der analytischen Chemie zum Beispiel werden häufig Substanzen identifiziert oder klassifiziert. Unter der Voraussetzung, dass die angewendeten Analyseverfahren in ihrer Selektivität oder Empfindlichkeit für die gegebene Fragestellung keinen Einschränkungen unterliegen, können die Beobachtungen zu einer direkten Aussage über den Namen der gegebenen Substanz (Identifizierung) oder zu einem Materialtyp (Klassifizierung) führen. Dies wird nicht als Auswertung im Sinne dieses Dokuments angesehen. Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 176-01-05 AA "Forensik/Kriminaltechnik" im DIN-Normenausschuss Gesundheitstechnologien (NAGesuTech).