Dieses Dokument behandelt die Beurteilung der Überlebensrate von Fischen in Pump- und Wasserkraftwerken, die definiert ist als der Anteil der Fische, die eine Anlage ohne signifikante Verletzung passieren. Es behandelt nicht die indirekten Auswirkungen solcher Anlagen, die üblicherweise in Ausdrücken wie "Fischsicherheit" oder "Fischfreundlichkeit" zum Ausdruck kommt, etwa eine die Migration beeinflussende Meidung durch Fische; Verhaltensänderungen; Verletzungen bei Aufstiegsversuchen; vorübergehende Lähmung von Fischen, die dazu führt, dass sie Raubtieren zum Opfer fallen; oder die Erschöpfung der Sauerstoffkonzentration. Dieses Dokument gilt für Pumpen und Turbinen in Pump- und Wasserkraftwerken, die in oder zwischen Oberflächengewässern, in Flüssen, in Strömen oder Ästuaren, die stationäre und/oder migrierende Fischbestände beherbergen, betrieben werden. Zu den Anlagen zählen (radiale, axiale und gemischte) Kreiselpumpen, archimedische Schrauben und Wasserturbinen (vom Typ Francis, Kaplan, Straflo, Rohrturbine und so weiter). Es werden die folgenden Verfahren zur Beurteilung der Überlebensrate von Fischen beschrieben:
- Prüfung der Überlebensrate mit losweiser Aussetzung von lebenden Prüf- und Kontrollfischen auf der Zu- und Ablaufseite einer Anlage sowie mit nachfolgendem Wiedereinfangen in Vollstrom-Fangnetzen. Das Verfahren ist anwendbar auf Feld- und Laborprüfungen der Überlebensrate. (Abschnitt 6);
- ein validiertes modellbasiertes Berechnungsverfahren, bestehend aus einem Schaufelkollisionsmodell und Korrelationen, die die biologischen Auswirkungen von Schaufelkollisionen quantifizieren (Abschnitt 7). Das Berechnungsverfahren kann dazu verwendet werden, die Ergebnisse aus Laborprüfungen der Überlebensrate von Fischen auf unter verschiedenen Bedingungen betriebene originalmaßstäbliche Anlagen zu übertragen (Abschnitt 8). Die Prüfungen der Überlebensrate und das Berechnungsverfahren können unter den in Anhang C genannten Vorbehalten auch auf Freiwasserturbinen angewendet werden. Die Ergebnisse einer Prüfung der Überlebensrate oder einer berechneten Abschätzung können mit der angenommenen maximal hinnehmbaren Mortalitätsrate eines gegebenen Fischbestands am Standort eines Pump- oder Wasserkraftwerks verglichen werden. In diesem Dokument werden jedoch weder solche maximalen Raten, die die Kennzeichnung einer Maschine als "fischfreundlich" erlauben, noch ein Verfahren für deren Bestimmung definiert. Dieses Dokument bietet ein integriertes Verfahren für die Beurteilung der Überlebensrate von Fischen in Pump- und Wasserkraftwerken mithilfe von Prüfungen der Überlebensrate von Fischen und modellbasierten Berechnungen. Es erlaubt öffentlichen und anderen Umweltagenturen eine einheitliche Bewertung der Auswirkungen auf stationäre und migrierende Fischbestände. Daher hilft dieses Dokument dabei, Fischbestände zu schützen und den Trend schrumpfender migrierender Fischbestände umzukehren. Pumpen- und Turbinenhersteller werden von dem Dokument profitieren, weil es einheitliche und klare Kriterien für die Bewertung der Überlebensrate von Fischen setzt. Darüber hinaus kann das dem im Dokument vorgestellten Berechnungsverfahren zugrundeliegende physikalische Modell als Werkzeug für die Entwicklung neuer Produkte dienen. Das Dokument bildet für Bildungs- und Forschungseinrichtungen die Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses. Es dient als Anreiz für weitere Forschungsanstrengungen, um Wissenslücken zu schließen und bestehende Bewertungsverfahren zu verbessern. Dieses Dokument behandelt die Beurteilung der Überlebensrate von Fischen in Pump- und Wasserkraftwerken, die definiert ist als der Anteil der Fische, die eine Anlage ohne signifikante Verletzung passieren. Es behandelt nicht die indirekten Auswirkungen solcher Anlagen, die üblicherweise in Ausdrücken wie "Fischsicherheit" oder "Fischfreundlichkeit" zum Ausdruck kommt, etwa eine die Migration beeinflussende Meidung durch Fische; Verhaltensänderungen; Verletzungen bei Aufstiegsversuchen; vorübergehende Lähmung von Fischen, die dazu führt, dass sie Raubtieren zum Opfer fallen; oder die Erschöpfung der Sauerstoffkonzentration. Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Unterausschuss NA 119-01-03-05 UA "Biologische Verfahren" im DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW)
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