VDI 3822 Blatt 2.1.6:2024-07

Die Richtlinie beschreibt typische Schadensbilder an Kunststoffprodukten durch tribologische Beanspruchung und zeigt deren Schadensmechanismen auf, um Vergleiche mit aufgetretenen Schadensfällen zu ermöglichen. Sie gibt Hinweise zur Feststellung der Schadensursachen und unterstützt bei der Findung potenzieller Schadenshypothesen und -mechanismen. Die sich hieraus ergebenden Erkenntnisse bilden die Grundlage gezielter Maßnahmen zur Schadensabhilfe und -verhütung. Dabei werden nicht nur individuelle Schadensfälle (das heißt singuläre Schäden an einzelnen Produkten), sondern auch Serienschäden (das heißt Schäden, die in gleicher Art an vielen Produkten aufgetreten sind) berücksichtigt.

Schadensanalyse an tribologischen Systemen: Verschleißschäden erkennen und sicher zuordnen

Verschleiß und Reibung können Werkstoffen und Produkten zu schaffen machen. Schäden und hohe Kosten sind die Folge, wenn entsprechende Problematiken nicht konsequent und fachgerecht angegangen werden. Eine fundierte Schadensanalyse ist der erste Schritt zur Einführung und Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung von Reibungs-, Schmier- und Verschleißverlusten. Die Richtlinienreihe VDI 3822 bietet Festlegungen zum systematischen Vorgehen bei der Schadensanalyse. Klare Begrifflichkeiten und Leitfäden zur Durchführung gewährleisten nicht nur eine effektive Schadensanalyse, sondern auch die Vergleichbarkeit ihrer Ergebnisse und die Voraussetzungen einer nachvollziehbaren Dokumentation. Die Blätter der Richtlinienreihe VDI 3822 ist werkstoffübergreifend, die Richtlinien VDI 3822 Blatt 2.1.1 bis Blatt 2.1.10 sind der Schadensanalyse an thermoplastischen Kunststoffprodukten gewidmet. Die Blätter sollen eine Grundlage für die adäquate und unkomplizierte Schadensanalyse an Produkten aus thermoplastischem Kunststoff bieten und Verantwortlichen und Fachleuten einen Rahmen für die Schadensanalyse geben. Die vielen enthaltenen Bilder erleichtern die Zuordnung von Schäden.
 

Verwendung der Richtlinie

Die Richtlinie VDI 3822 Blatt 2.1.6 dient der Schadensanalyse von tribologischen Schäden an thermoplastischen Kunststoffprodukten. Als tribologische Beanspruchung im Sinne dieser Richtlinie gilt, gemäß GfT-Arbeitsblatt 7, die Beanspruchung der Oberfläche eines Festkörpers durch Kontakt und Relativbewegung eines festen, flüssigen oder gasförmigen Gegenkörpers. Dies inkludiert üblicherweise eine sekundäre Reaktion der Körper in thermischer, physikalischer oder tribochemischer Form.

VDI 3822 Blatt 2.1.6 beschränkt sich auf Verschleißschäden durch: Adhäsion, Abrasion, Oberflächenzerrüttung und triobchemische Reaktionen sowie durch Mischformen. Die Beanspruchungsarten der hier behandelten Schadensursachen können sein: Gleit-, Wälz- und Schwingungsverschleiß, Strömungs-/Strahlverschleiß und Kavitation. Des Weiteren wird die Möglichkeit der Fehlerquellen des tribologischen Systems durch fehlerhafte Konstruktion des Produktes mit einbezogen.

Die Richtlinie VDI 3811 Blatt 2.1.6 enthält übersichtliche tabellarische Aufstellungen zu verschiedenen tribologischen Schäden. Sie ordnet die Schadensphänomene und Schadensbeschreibungen den möglichen Schadensursachen zu, und verweist auf die entsprechenden Bilder, welche ebenfalls in der Richtlinie beinhaltet sind. Die farbigen Schadensbilder unterstützen die Einordnung und Orientierung. Sie sind gut nachvollziehbar beschriftet und erläutert.

Aus dem Inhalt

• Anwendungsbereich
• Normative Verweise
• Begriffe
• Schäden durch tribologische Beanspruchung
• Beispielbilder – Schadensbilder zur Orientierung

03.100.40, 83.080.20

Dieses Dokument ersetzt VDI 3822 Blatt 2.1.6:2012-01 .