VDI 6030 Blatt 1:2022-02 - Entwurf

Gegenüber der Erstfassung der VDI 6030 mit Ausgabe 2002 ist die Neufassung der Richtlinie anzuwenden auf die Planung und Bemessung aller Übergabesysteme zum Heizen und Kühlen von Räumen (Wohngebäude als auch Nicht-Wohngebäude). Sie gilt für freie und integrierte sowohl Raumheiz- wie -kühlflächen und für Übergabesysteme mit integrierter Wärme-/Kälteerzeugung (z.B. direkt elektrisch betrieben), Einzelfeuerstätten ausgenommen. Die Übergabesysteme können allein oder auch komplementär zu einer Raumlufttechnik betrieben sein. Als Ergebnis erhält der Anwender der Richtlinie die Möglichkeit, aus verschiedenen Übergabesystemen wählen zu können, wobei Unterschiede beim Ausgleich auftretender Strahlungsdefizite herausgearbeitet und Hinweise zur Anordnung von Ausgleichsflächen im Bezug zu Störflächen gegeben werden. Durch die Definition eindeutiger Funktionsforderungen nach Art und Umfang wird die Grundlage für einen Vergleich von Planungsvarianten geliefert, die die Auswahl des Konzepts zur Minimierung des Energieaufwands der Übergabesysteme erleichtert. Die Richtlinie wendet sich an alle an der Planung von Gebäuden Beteiligten, das heißt Planer, Anlagenersteller, Architekten und Auftraggeber.

Übergabesysteme zur Temperaturregulation:
Anforderungsermittlung und Auswahl von Funktionen

Die Anforderungen an Kühl- und Heizelemente steigen: Die Nutzer erwarten heutzutage mehr Komfort einerseits und zugleich kosten- und energieeffiziente Auslegung und Technik andererseits. Dies ist ein Balanceakt, der bei der Konzipierung neuer Übergabesysteme berücksichtigt werden muss. Der spezifische Nutzen muss kalkuliert werden, um die Übergabe optimal gestalten zu können. Verluste und Konzepte, die an den realen Bedarfen vorbeigehen, sind so weit zu vermeiden, wie es eben geht. Welche Möglichkeiten dafür existieren und wie diese konkret im Rahmen der Nutzenübergabe umgesetzt werden können, welche Planungs- und Analyseschritte dafür notwendig sind, darüber informiert die vorliegende Richtlinienreihe. Sie soll helfen, die beste Entscheidung bei der Auswahl der Übergabesysteme zu treffen, insbesondere hinsichtlich energetischer Gesichtspunkte zu treffen. Die Reihe wendet sich vorrangig an Herstellerfirmen und Planungsbüros, aber auch an Architekten und Auftraggeber.

Verwendung der Richtlinie

Anwendungsbereich der VDI 6030 Blatt 1 ist die Planung und Bemessung von Übergabesystemen zur Erzeugung der gewünschten Raumtemperatur in Wohn- und anderen Gebäuden. Die Richtlinie gilt für sämtliche Heiz- und Kühlelemente, sowohl für freie als auch für integrierte, welche mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten arbeiten, sowie für elektrisch betriebene Übergabesysteme.

Die Richtlinie versteht sich als Leitfaden für die Konzipierung eines Übergabesystems. Sie ermittelt hierzu die Anforderungen und die sich daraus ergebenden benötigten Funktionen, und vereint diese in einem Lasten-/Pflichtenheft.

VDI 6030 Blatt 1 informiert über die Grundlagen des thermischen Betriebsverhaltens integrierter und freier Systeme. Die Richtlinie beinhaltet auch Hinweise zu den Bemessungsgrundlagen und zur Auswahl und Festlegung des Übergabesystems.

Enthalten sind zudem tabellarische Übersichten über die Anforderungen von Funktionen verschiedener Systemvarianten, die eine einfache Gegenüberstellung ermöglichen. Mit einem Beispiel für ein Lasten-/Pflichtenheft bietet die Richtlinie im Anhang eine weitere Entscheidungshilfe.

Aus dem Inhalt

• Anwendungsbereich
• Begriffe
• Formelzeichen und Abkürzungen
• Ableiten der Funktionen aus den Anforderungen
• Statisches thermisches Betriebsverhalten – Grundlagen
• Grundlagen des Bemessens
• Anhang A: Übersicht über die Anforderungen und daraus abgeleitete Funktionen der Nutzenübergabe – Heizen
• Anhang B: Übersicht über die Anforderungen und daraus abgeleitete Funktionen der Nutzenübergabe – Kühlen
• Anhang C: Entscheidungsgrundlage – Beispiel für Lasten-/Pflichtenheft
• Anhang D: Beispielhafte Darstellungen der Raumtemperatur in der Aufenthaltszone

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