Kurzreferat
Die Richtlinie beschreibt ein numerisches Modell, ein sogenanntes lagrangesches Partikelmodell, mit dem die Ausbreitung von Spurenstoffen in der Atmosphäre simuliert und ihre Konzentrationen berechnet werden kann. Es kann für aktuelle, diagnostische oder planerische Fragestellungen verwendet werden. Die Ausbreitung kann in freiem Gelände, im Bereich von topografischen Strukturen oder von Hindernissen wie Gebäuden, Industrieanlagen, Wällen, Brücken, Bäumen und Wäldern erfolgen. Chemische Umwandlungen (Richtlinie VDI 3783 Blatt 5), Sedimentation, Ablagerung am Boden und an der Vegetation, Aufwirbelung vom Boden, Auswaschen durch den Niederschlag, Filterung durch poröse Hindernisse und Auftriebseffekte können berücksichtigt werden. Die räumliche Struktur und das Zeitverhalten der Quelle(n) können beliebig sein. Die Gebietsgröße reicht von einigen Dekametern (Gebäudekomplexe) bis zu mehreren Hundert Kilometern (Landschaften) mit einer Auflösung zwischen einem Meter und einigen Kilometern und die Zeitskala für typische Anwendungen von ca. 10 Minuten bis zu einigen Tagen; es können aber auch klimatologische Fragestellungen über entsprechend längere Zeiträume behandelt werden. Die Ermittlung der für die Anwendung dieses Ausbreitungsmodells notwendigen Eingabedaten, z.B. das mittlere Windfeld, Turbulenzgrößen, Emissionsdaten, sind nicht Gegenstand dieser Richtlinie. Sie werden in weiteren VDI-Richtlinien zur Verfügung gestellt (z.B. VDI 3783 Blatt 7 bis Blatt 10). Rechenergebnisse sind das dreidimensionale Konzentrationsfeld und die zweidimensionale Verteilung der Deposition, gegebenenfalls mit ihren zeitlichen Veränderungen.