Kurzreferat
Erfolgreiches bionisches Arbeiten ist charakterisiert durch ein kreatives Übertragen von Wissen und Anregungen aus der Biologie in die Technik. Bionik ist hochgradig interdisziplinär, was sich in der Zusammenarbeit von Fachleuten aus unterschiedlichen Forschungsrichtungen, beispielsweise Biologen, Chemikern, Physikern und Ingenieuren, zeigt. Die steigende Komplexität technischer Lösungen und Produkte erfordert neue Herangehensweisen. Insbesondere bei der Entwicklung und Optimierung von Materialien, Strukturen und Bauteilen stoßen klassische Forschungs- und Entwicklungsmethoden und Innovationsansätze häufig an ihre Grenzen. Die Identifikation geeigneter biologischer Prinzipien und ihre Übertragung auf technische Anwendungen können daher einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von funktionalen, adaptiven, ressourceneffizienten, öko- und humantoxikologisch unbedenklichen Materialien, Strukturen und Bauteilen leisten. Es werden wichtige Begriffe der Bionik mit Fokus auf Material-, Struktur- und Bauteilentwicklungen definiert. Die Erfolgsprinzipien biologischer Vorbilder und insbesondere die Leistungsfähigkeit biologischer Materialien und Strukturen sowie die Methodik werden anhand der Schritte Analyse des biologischen Vorbilds, Analogie und Abstraktion dargestellt. Der Übertragungsprozess von der Biologie in die Technik wird beispielhaft an bionischen Fertigungstechniken, Materialien und Bauteilen beschrieben. Weiterhin werden Hinweise zur industriellen Relevanz bionischer Materialien, Strukturen und Bauteile gegeben. Die Inhalte der Richtlinie richten sich an Material- und Bauteilentwickler in sämtlichen Branchen. Sie weist auch viele Querverbindungen zu andern Teilbereichen der Bionik auf, da Materialien, Strukturen und Bauteile als Basisinnovationen häufig Grundlage für vielfältige weitere Neuerungen sind.