VDI 3786 Blatt 25:2025-01 - Draft

Die zunehmende Klimaerwärmung und die damit physikalisch bedingte Zunahme der Verdunstung führt zu einer verstärkten Austrocknung und Erwärmung der oberen Bodenschichten, insbesondere des unbewachsenen Bodens, und hat damit zunehmend Einfluss auch auf die Ausbreitungsbedingungen von Luftbeimengungen und das lokale Klima. Auch ist die Bodentemperatur für einige technische Prozesse von Interesse.Die Richtlinie findet Anwendung bei der Untersuchung aller atmosphärischen Prozesse, für die der natürliche bewachsene oder unbewachsene Boden eine zu berücksichtigende Randbedingung ist. Dies sind Ausbreitungsbedingungen von Luftbeimengungen und Gerüchen, für die sich insbesondere ein stark erwärmter und ausgetrockneter Boden erheblich auf Konvektionsprozesse auswirkt. Bei Fragen der lokalen Klimatologie ist der Bodenzustand maßgeblich für das Bowen-Verhältnis, also die Relation zwischen fühlbarer und latenter (Verdunstung) Wärme, und somit für die Ausbildung u.a. der städtischen Wärmeinsel bzw. der Identifikation von Gebieten mit kühlender Wirkung verantwortlich. Darüber hinaus kann sie u.a. in der Agrarmeteorologie und bei der Kontrolle von Anlagen zur technischen Nutzung von Bodenwärme Anwendung finden.Diese Richtlinie unterstützt auch Bemühungen, die Inhalte von VDI-Richtlinien an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen und zu ergänzen.