Inhalt
Um ein Bauvorhaben BIM-basiert durchführen zu können, muss der Bauherr bereits zu Projektbeginn in einem Lastenheft, den sog. Auftraggeberinformationsanforderungen (AIA), u.a. seinen Bedarf an Informationen, sog. BIM-Ziele, und die zur Umsetzung relevanten BIM-Anwendungen sowie die zugehörigen Informationsaustauschanforderungen (Informationsinhalt, Verantwortlichkeit, Datenformat, Informationslieferzeitpunkt) definieren. Die Auftragnehmer beschreiben im Pflichtenheft, dem sog. BIM-Abwicklungsplan (BAP), wie die BIM-Ziele erreicht und BIM-Anwendungen sowie die geforderten Informationsanforderungen umgesetzt werden.
Im Rahmen des Seminars werden Grundlagen der Datenverwaltung in BIM-Projekten und der Einsatz von Technologien als Basis für die Erfüllung der Informationslieferungen erklärt und anhand von Beispielen aus der Praxis demonstriert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Einsatz der entsprechenden Software-Anwendungen. Für verschiedene Anwendungsfälle werden die wichtigsten marktgängigen Tools vorgestellt und bewertet. Der praktische Einsatz dieser Tools wird im BIM-Labor der Bergischen Universität Wuppertal exemplarisch eingeübt.
Am ersten Tag werden die Grundlagen zur Ausschreibung von BIM (AIA, BAP) wiederholt und vertieft auf die Zusammenhänge zwischen BIM-Zielen, BIM-Anwendungsfällen und den zugehörigen Informationsanforderungen erläutert. BIM-Anwendungsfallunabhängig werden auch die Grundlagen zur BIM-basierten Erstellung von Fachmodellen der Architektur und der TGA anhand von Modellierungsrichtlinien erläutert. Im Anschluss werden einige BIM-Anwendungsfälle im Hinblick auf die Top-Themen „ressourcenschonendes nachhaltige Kreislaufwirtschaft – Nachhaltigkeit“ erläutert. Der 1 Tag schließt mit einer Vorstellung der verschiedenen Möglichkeiten zum Datenaustausch über den Lebenszyklus von Gebäuden ab.
Am zweiten Tag findet zu Beginn eine praxisnahe Einführung in die technische Beschreibung und Anwendung von digitalen Werkzeugen, wie z.B. VR/AR, Drohnen, Laserscanner statt. Das Arbeiten an den Rechnern erfolgt beispielhaft an ausgewählten Produkten zur Modellprüfung, Mengen- und Massenermittlung und zur Kalkulation. Abschließend werden die aktuellen Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zum Nachweis der BIM-Effizienz am Beispiel der Kostenplanung und Angebotskalkulation vorgestellt. Dabei wird auch ausgeführt, wie hoch der Effizienzgewinn durch die Anwendung der Methode BIM im Vergleich zum konventionellen Vorgehen ist.
Die Veranstaltung findet im BIM-Labor der Bergischen Universität Wuppertal statt. Das BIM-Labor existiert seit 2017 und gehört zum BIM-Institut an der Bergischen Universität Wuppertal. Das BIM-Labor bietet Platz für 20 Teilnehmer und bietet die Möglichkeit zur Anwendung verschiedener BIM-fähiger Soft- und Hardware. Als universitäre Einrichtung wird auf Produktneutralität geachtet und somit verfügt das BIM-Labor über zahlreiche Angebote, die verglichen werden können und den Teilnehmern transparent vorgestellt werden.
Sie möchten sich zum*zur BIM-Manager*in / BIM-Koordinator*in (DIN) Pro weiterbilden – weitere Informationen finden Sie hier.
Das lernen Sie in der Weiterbildung
Die Teilnehmer werden mit den Grundlagen zur Datenverwaltung und Technologien unter der Anwendung der Methode BIM vertraut gemacht und erlernen theoretische Grundlagen und praktische Prinzipien zur Umsetzung von BIM-Anwendungsfällen in einer BIM-Software. Der Fokus liegt dabei auf Vermittlung des Standes der Technik und Abgrenzung zur Forschung und Entwicklung:
- Erläuterung der Grundlagen zu BIM-Zielen, BIM-Anwendungsfällen und Informationsanforderungen
- Erläuterung der Notwendigkeit und Vorstellung einer abgestimmten Modellierungsrichtlinie
- Erläuterung der Grundlagen zum Datenaustausch und Datenaustauschformaten
- Beispielhafte Anwendung von BIM-Software