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Dieser Teil von ISO 23611 legt ein Verfahren zur Probenahme, Handhabung und Extraktion von Enchytraeen aus terrestrischen Freilandböden fest, mit dessen Hilfe die Voraussetzungen für die Verwendung dieser Tiere als Bioindikatoren (zum Beispiel zur Beurteilung der Beschaffenheit eines Bodens als Lebensraum für Organismen) geschaffen werden. Dieser Teil von ISO 23611 gilt für alle terrestrischen Biotope, in denen Enchytraeen leben. Der für Freilanduntersuchungen im Allgemeinen gültige Probenahmeplan ist bereits in ISO 10381-1 festgelegt. Diese Einzelheiten können in Abhängigkeit von den klimatischen/regionalen Bedingungen des zu beprobenden Standorts variieren. Diese Norm wurde erarbeitet, um dem wachsenden Bedarf nach Normung bodenzoologischer Feldverfahren gerecht zu werden. Derartige Verfahren, die in erster Linie bei der Probenahme, Extraktion und Handhabung von Wirbellosen im Boden Anwendung finden, werden für folgende Zwecke benötigt: - biologische Klassifizierung von Böden, einschließlich der Beurteilung der Bodenqualität; - terrestrische Bioindikation und Langzeitbeobachtung; - Bewertung der Wirkungen von Chemikalien auf Bodentiere. Die für diese Zwecke benötigten Daten werden durch genormte Verfahren gewonnen, da sie die Grundlage für weit reichende Entscheidungen (zum Beispiel ob ein bestimmter Standort saniert werden sollte oder nicht) bilden können. Tatsächlich ist der Mangel an derartigen genormten Verfahren einer der wichtigsten Gründe dafür, dass Einstufungen und Bewertungen terrestrischer Habitate (das heißt von Bodenhabitaten) aufgrund biologischer Verfahren im Vergleich zu aquatischen Standorten bisher relativ selten durchgeführt wurden. Ursprünglich wurden die hier beschriebenen Verfahren für taxonomische und ökologische Untersuchungen zur Rolle von Enchytraeen in verschiedenen Bodenökosystemen entwickelt. Diese Tiere gehören in Regionen mit gemäßigtem Klima zweifellos zu den wichtigsten Wirbellosen im Boden (hauptsächlich in sauren Böden). Ihr Einfluss auf die Bodenfunktionen, wie Streuzersetzung und Nährstoffkreislauf, ist wohl bekannt. Aufgrund ihrer oft sehr großen Anzahl (und ihrer Populationsbiomasse) sind sie auch in vielen terrestrischen Nahrungsnetzen von wesentlicher Bedeutung. Einige Arten wurden durch den Menschen unbeabsichtigt über viele Böden der Welt verbreitet. Der Text von ISO 23611-3:2007 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 190 "Soil quality" der Internationalen Organisation für Normung (ISO) erarbeitet und als EN ISO 23611-3:2011 durch das Technische Komitee CEN/TC 345 "Charakterisierung von Böden" übernommen, dessen Sekretariat vom NEN gehalten wird. Der Text von ISO 23611-3:2007 wurde vom CEN als EN ISO 23611-3:2011 ohne irgendeine Abänderung genehmigt. Für diese Norm ist das Gremium NA 119-01-02-04 UA "Biologische Verfahren" im DIN zuständig.
Dieses Dokument ersetzt DIN ISO 23611-3:2007-12 .
Dokument wurde ersetzt durch DIN EN ISO 23611-3:2020-01 .
Gegenüber DIN ISO 23611-3:2007-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Der Text der DIN ISO 23611-3:2007-12 wurde als Europäische Norm DIN EN ISO 23611-3 übernommen.